„Als Vorbild voran“

Österreichischer Alpenverein will in zehn Jahren klimaneutral sein

Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora.
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Innsbruck – Natur soll man schützen. Vor allem als Verein, dessen Hauptarbeit draußen passiert. Deshalb hat es sich der Österreichische Alpenverein zur Aufgabe gemacht, bis 2033, also in zehn Jahren, klimaneutral zu sein. Man wolle „als Vorbild vorangehen“, gab ÖAV-Präsident Andreas Ermacora in einer Pressekonferenz am Freitag die Stoßrichtung vor. Der scheidende Vereinschef versprach indes, dass seine Nachfolge „in gute Hände“ gelegt werden wird. Am morgigen Samstag findet im Vorarlberger Rankweil die Jahreshauptversammlung des ÖAV statt, bei der voraussichtlich Gerald Dunkel-Schwarzenberger, aktueller Vizepräsident, zum Präsidenten gewählt wird.

Vor hundert Jahren habe man in den „Tölzer Richtlinien“ beschlossen, keine neuen Hütten in unberührtem Gebiet errichten zu wollen, führte Ermacora aus. Es gehe darum, den Alpenraum zu schützen. „Schwerwiegende Eingriffe des Menschen und die Auswirkungen des Klimawandels schwächen seine natürliche und kulturelle Substanz“, warnte Ermacora.

Appell zum Öffi-Fahren

Der Alpenverein appelliert zudem an seine Mitglieder, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Rund 80 Prozent der Bergtouren würden mit dem eigenen Pkw erreicht werden, großteils sitzen die Alpinisten dabei allein im Auto. Um Anreize zu schaffen, sollen Informationen in der App „alpenvereinaktiv“ ausgebaut werden. Auch Vergünstigungen auf Hütten für Menschen, die mit Öffis angereist sind, seien angedacht.

Geht es um die Infrastruktur, will der Alpenverein bei den Hütten ansetzen. 63 von insgesamt 231 ÖAV-Hütten sind bereits mit einem Umweltgütesiegel ausgezeichnet. Morgen werden es drei mehr sein. Die Vision sei, dass sämtliche Hütten des Alpenvereins das Gütesiegel tragen könnten.