Massive Bombenangriffe

Israels Armee meldet Tötung weiterer Hamas-Terroristen

Viele Gebäude im Gazastreifen liegen in Trümmern.
© APA/AFP/SAID KHATIB

Unterdessen gingen die Raketenangriffe militanter Palästinenser im Gazastreifen auf Israel weiter. Im Großraum Tel Aviv gab es Sonntagfrüh erneut Raketenalarm.

Tel Aviv, Gaza – Das israelische Militär hat bei Bombenangriffen im Gazastreifen nach eigenen Angaben weitere Terroristen der islamistischen Hamas getötet. Wie die Armee Sonntagfrüh auf Telegram mitteilte, kam am Vortag unter anderem ein Mitglied der Hamas-Sturmeinheit „Nuchba“ („Elite“) bei den Angriffen ums Leben. „Nuchba“-Terroristen gehörten zu den Kräften, die das Eindringen nach Israel am 7. Oktober anführten. Seit dem Terroranschlag sind in Israel mehr als 1400 Tote zu beklagen.

Seither fliegt Israels Luftwaffe massive Bombenangriffe im Gazastreifen. Nach Informationen aus Medizinerkreisen wurden bei den Attacken mehr als 50 Palästinenser getötet. Eine offizielle Bestätigung oder Stellungnahme des israelischen Militärs zu diesen Angaben lag zunächst nicht vor.

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Wie die israelische Armee mitteilte, liegt die Zahl der Geiseln im Gazastreifen bei mindestens 212. Dies sei die Zahl der Familien, die bisher informiert worden seien, bestätigte ein Militärsprecher am Sonntag. Zwei Geiseln waren am Freitag freigelassen worden.

Außerdem verstärkte Israel seine Warnhinweise an die weiterhin in Nord-Gaza ausharrende Bevölkerung: Den Bewohnern wurde per Flugblatt und Audio-Botschaft auf dem Handy mitgeteilt, dass sie als Sympathisanten einer „terroristischen Organisation“ angesehen werden könnten, falls sie sich nicht zur Flucht in den Süden des Küstenstreifens aufmachten.

Israelische Soldaten patroullieren entlang der Grenze.
© ARIS MESSINIS

Im Westjordanland bombardierte Israel nach eigenen Angaben eine Hamas-Terrorzelle. In der Al-Ansar-Moschee habe sich ein unterirdischer „Terrorkomplex" der islamistischen Hamas und des Islamischen Jihad befunden, die einen weiteren Terroranschlag geplant hätten, teilte das Militär in der Nacht auf Sonntag auf Telegram mit. Die Moschee liegt im palästinensischen Flüchtlingslager Jenin. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums kamen bei dem Angriff zwei Palästinenser ums Leben.

Die Moschee sei von Terroristen als Kommandozentrale für die Planung und Ausführung von Anschlägen genutzt worden, so die Armee. Bei Konfrontationen im Bereich von Nablus und Jenin wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums am Sonntag drei weitere Palästinenser getötet.

Wie das Pressebüro der schiitischen Hisbollah-Miliz informierte, wurden seit Beginn der Eskalation mindestens 19 ihrer Kämpfer im Libanon getötet. Die vom Iran unterstützte Miliz lieferte sich am Sonntag weitere Kämpfe mit Israels Armee und griff einen israelischen Militärposten nahe der Grenze mit Raketen an, wie es aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß. Israel erwiderte das Feuer.

Unterdessen gingen die Raketenangriffe militanter Palästinenser im Gazastreifen auf Israel weiter. Im Großraum Tel Aviv gab es Sonntagfrüh erneut Raketenalarm, wie die israelische Armee mitteilte. Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, es gebe bisher keine Berichte über Verletzte.

Seit Beginn des Krieges vor zwei Wochen sind nach israelischen Armeeangaben rund 7000 Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert worden. Mehr als 550 seien in dem Palästinensergebiet selbst eingeschlagen und hätten dort auch Todesopfer verursacht. (APA, dpa, Reuters)

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