1944-2023

TV-Publikumsliebling und Synchronsprecher Elmar Wepper (79) ist tot

Elmar Wepper verstarb mit 79 Jahren.
© imago

Der Schauspieler und Synchronsprecher Elmar Wepper ist tot. Er verstarb am Dienstag mit 79 Jahren wohl an einem Herzleiden. Wepper wurde einem breiten Publikum als Erwin Klein in der Krimiserie „Der Kommissar“ bekannt. Auch war er als Synchronsprecher – unter anderem als deutsche Stimme von Mel Gibson – aktiv. In Andenken an Wepper zeigt der ORF am Wochenende drei Filme des Schauspielers.

Berlin – Er hat sich mit unzähligen TV-Rollen ebenso einen Namen gemacht wie als Charakterdarsteller im Kino: Der deutsche Schauspieler Elmar Wepper – jüngerer Bruder von Fritz Wepper (82) – ist am Dienstag im Alter von 79 Jahren verstorben. Ersten Informationen zufolge erlag Wepper einem Herzleiden.

Die beiden Wepper-Brüder waren im München der Nachkriegszeit aufgewachsen. „Meine Mutter hat uns unglaublich viel Freiheit und Liebe gegeben. Ich hatte eine ganz fantastische Kindheit“, sagte Elmar Wepper einmal der Bild am Sonntag. „Wir durften spielen, spielen, spielen. Im Sommer sind wir nach dem Frühstück raus, verdrückten am Nachmittag mit Heißhunger irgendein Brot. Erst am Abend, kurz bevor es dunkel wurde, mahnte meine Mutter: 'Jetzt kommt aber mal rauf.'“

📽️ Video | Elmar Wepper ist tot

Der Vater war im Zweiten Weltkrieg Soldat und galt als vermisst. „Als Kinder sind wir ins Aki-Kino am Bahnhof, um in den Wochenschauen nach ihm zu suchen“, erinnerte sich Wepper im Interview der Süddeutschen Zeitung. Die Hoffnung: Der Vater könnte einer der Kriegsgefangenen sein, über die dort berichtet wurde. „Gefunden haben wir ihn nie.“

Mit 14 Jahren spielte Elmar Wepper in München erstmals Theater. Und er wurde Synchronsprecher bei der amerikanischen Jugendserie "Fury", später in Kinofilmen etwa als deutsche Stimme von Mel Gibson. Als Berufung empfand er das Schauspielern zunächst aber nicht. Er studierte lieber: Theaterwissenschaften und Germanistik.

„Kommissar“– Nachfolger von Bruder Fritz

Einem breiteren Publikum wurde er 1974 bekannt, als er die Nachfolge seines Bruders in der Krimiserie „Der Kommisar“ übernahm. Weitere Rollen umfassten Produktionen wie „Polizeiinspektion 1“, „Irgendwie und Sowieso“, „Unsere schönsten Jahre“ und „Zwei Münchner in Hamburg“ zusammen mit Uschi Glas.

Programmänderung

Der ORF zeigt in memoriam Elmar Wepper am 4. und 5. November drei Spätwerke des Schauspielers. Am Samstag ist um 9.05 Uhr „Grüner wird's nicht, sagte der Gärtner und flog davon“ auf ORF 2 zu sehen. Darauf folgt die Komödie „Adel dich“. Am Sonntag hebt der öffentlich-rechtliche Sender schließlich um 14.30 Uhr das Drama „Ich trage dich bis ans Ende der Welt“ ins Programm.

Für seine Rolle als Krebskranker, im Film „Kirschblüten – Hanami“ von Regisseurin Doris Dörries wurde Wepper mit dem Bayerischen Filmpreis und den Deutschen Filmpreis auszeichnet. Für Doris Dörrie stand Elmar Wepper später wieder vor der Kamera, in „Kirschblüten & Dämonen“, der Fortsetzung ihres gemeinsamen Erfolgs.

Herz zeigte Wepper auch in der Corona-Krise. Er und seine Kollegin Michaela May bereiteten in der Hochphase Senioren eine Freude - als Teil einer Ehrenamtlichen-Aktion. Einmal in der Woche riefen sie als "Telefonengel" bei einsamen, alten Menschen an, um sich mit ihnen ein wenig zu unterhalten. Nun hat sein großes Herz aufgehört zu schlagen.

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Markante Synchronstimme

Wepper war auch als Synchronsprecher sehr aktiv. So lieh er Personen wie Mel Gibson, Dudley Moore, Gene Wilder oder Ryan O’Neal seine Stimme. Zudem war Wepper die deutsche Stimme von Walter Koenig, dem Chekov aus der TV- und Filmserie „Raumschiff Enterprise“. Wepper hinterlässt eine Ehefrau, einen Sohn und zwei Enkel. (TT.com)

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