Haarig aber ungefährlich

Größte Spinne Mitteleuropas: Südrussische Tarantel immer häufiger in Österreich gesichtet

Typische Erkennungsmerkmale der Südrussischen Tarantel sind die hellen, mittig zentrierten Streifen auf ihrem grau-schwarzen Körper. Sie hat zwei große und sechs kleine Augen und wird bis zu vier cm groß.
© APA

Auf der Suche nach einer Partnerin oder einem Unterschlupf legt die Südrussische Tarantel weite Wege zurück – mitunter sogar von der Eurasischen Steppe bis nach Österreich. Im Osten des Landes wird das vom Aussterben bedrohte Tier immer häufiger gesichtet.

Wien, Salzburg – Aktuell kommt es in Österreich zu vermehrten Sichtungen der für den Menschen völlig ungefährlichen südrussischen Tarantel. Der Naturschutzbund ruft in diesem Zusammenhang dringend dazu auf, die Tiere zu retten und die Sichtung auf der Plattform naturbeobachtung.at sowie über die gleichnamige App zu melden. So könne man mehr über die vom Aussterben bedrohte und größte Spinne Mitteleuropas erfahren, hieß es am Dienstag in einer Aussendung.

Bei Partnersuche verirrt

Die Spinnenart verirre sich aufgrund der bereits angelaufenen Paarungssaison derzeit verstärkt in Gärten, Garagen oder Häuser. Die Männchen seien momentan auf Partnersuche, würden daher viel umherwandern und sich dabei auch in Gebäude oder Gärten begeben.

„Die Weibchen sind ebenfalls auf Wanderschaft, allerdings auf der Suche nach Winterquartieren. Diese bauen sie als Wohnröhren in sandige Böden“, wurde in der Aussendung betont. Auf der Suche nach geeigneten Quartieren verliefen sich die Tiere dann auch in „menschliche Behausungen“.

Keine Unbekannte

Die südrussische Tarantel wird bis zu vier Zentimeter lang und kommt seit rund 100 Jahren in Österreich vor – von der ungarischen Grenze im Burgenland über Wien bis zur tschechischen Grenze im niederösterreichischen Weinviertel. Als Lebensraum bevorzugt sie sandige Böden mit wenig Vegetation und einer hohen Umgebungstemperatur.

Bei Funden der Spinnenart im Haus bittet der Naturschutzbund, die Tiere in ein Glas oder einen ähnlichen Behälter zu geben und sie zurück ins Freie zu bringen. Über die Plattform und die App können zudem Sichtungen hochgeladen werden, um sich diese von Expertinnen und Experten bestätigen zu lassen. „Die Meldenden werden mit dem Teilen ihrer Beobachtungen zu Hobbyforschern und Hobbyforscherinnen – sogenannten ,Citizen Scientists' – und liefern wertvolle Informationen als Datengrundlage für wissenschaftliche Analysen“, hieß es. (APA)

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