Noch im Dezember

Nur kurz auf die Bremse steigen: René Binder schon bald wieder im Rennanzug

Der Zillertaler Motorsportler René Binder (kleines Bild) durfte sich heuer mit seinem Duqueine Team nicht nur über die Auszeichnung „Team des Jahres“ freuen, sondern auch den PS-Klassiker in Le Mans auf dem Podest (Rang drei) abschließen.

Die Pause für René Binder dauert heuer nur kurz: Bereits im Dezember wird der Neffe von Tirols Formel-1-Pionier Hans Binder wieder seinen Renn-Anzug überziehen und in Asien aufs Gaspedal drücken.

Innsbruck – Das Quäntchen Glück fehlte zwar am Saisonende, trotzdem durfte René Binder nach dem letzten Renn-Auftritt in der Langstreckenserie (LMP2) zufrieden aus dem Auto steigen und positiv bilanzieren. Nun könnte dem Zillertaler ein besonderer Test winken, der seiner Karriere noch einen weiteren Schub verpassen dürfte.

Zweimal fünf ergibt vier: In Spa (BEL) wurde Binder (Duqueine Team) gleich in Runde eins abgeschossen, in Aragon (ESP) und Portimão (POR) kassierten seine Teamkollegen Durchfahrtsstrafen, die am Ende zwei fünfte Plätze zur Folge hatten. Ein unglückliches Finish, das unterm Strich Rang vier in der Gesamtwertung ergab. Das machte nicht ganz glücklich: „Am Ende zählen eben nur Ergebnisse. Auch wenn fest steht, dass wir uns als Team gut steigern konnten.“

Dafür sorgten der Sieg in Barcelona und das Podium beim 24-Stunden-Klassiker in Le Mans (3.). Und die Auszeichnung für das „Team des Jahres“ bestätigte diese positive Entwicklung beim Duqueine-Rennstall.

Schöne Erinnerungen: Nun wird die kurze Freizeit im Kreise der Familie genossen. Aber bereits im Dezember geht es für den 31-Jährigen direkt nach Asien. Dort wird Binder erneut an der „Asien Le Mans Series“ teilnehmen – der Saisonauftakt steigt in Malaysia. An beides hat der Tiroler gute Erinnerungen: „Die ,ALMS‘ konnte ich vor zwei Jahren (u. a. mit Ferdinand Habsburg, Anm.) gewinnen. Auch mit dem Sepang-Auftritt verbinde ich tolle Erinnerungen. Da bin ich vor zehn Jahren als ,Rookie‘ in der GP2-Serie auf Platz sieben gestanden. Das war damals absolut nicht zu erwarten und eine große Überraschung.“

Der Ruf der Wüste: Eine Überraschung könnte sich aber auch in wenigen Wochen noch in Bahrain auftun. Zumindest brodelt die Gerüchteküche, dass der Neffe von Tirols Formel-1-Pionier Hans Binder bald in einem Hypercar Platz nehmen könnte. Der Familienvater selbst wollte (noch) nicht zu viel verraten: „Es ist kein Geheimnis, dass wir mittelfristig die Hypercar-Klasse am Radarschirm haben. Wir sind aktuell mit mehreren Teams in Kontakt und werden uns in den nächsten Wochen noch einmal genau ansehen, wer uns die besten Perspektiven bieten kann.“

Für Binder, der auch noch einmal die „ELMS“ (European Le Mans Series) gewinnen möchte, wäre es der nächste Schritt in seiner erfolgreichen Langstrecken-Karriere. Und ein weiteres Puzzleteil seiner abwechslungsreichen PS-Geschichte. Der Pilot aus dem Zillertal gilt als Weltenbummler, der auf seiner Visitenkarte, u. a., bereits die Formel 2, die Formel Renault 3.5 oder die IndyCar-Serie (USA) stehen hat.