Massive Schäden

Sturmtief „Ciaran“ fegte über Europa

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In der Nacht auf Freitag wurde die Toskana vom Sturmtief schwer getroffen. In Frankreich und Großbritannien fanden Aufräumarbeiten statt. Weiterhin sind aber eine halbe Million Haushalte ohne Strom.

Paris, Rom, Berlin – Nachdem das Sturmtief „Ciaran“ in den vergangenen Tagen in großen Teilen Westeuropas gewütet hat, ist Italien in der Nacht auf Freitag von schweren Unwettern mit heftigen Regenfällen und Überschwemmungen heimgesucht worden. Mindestens fünf Menschen kamen in der bei Urlaubern beliebten Region Toskana ums Leben. In Frankreich und England laufen indes die Aufräumarbeiten.

In den vergangenen Tagen waren Frankreich, Großbritannien, Belgien, die Niederlande und Deutschland von starken Unwettern mit heftigem Regen und Stürmen betroffen. "Ciaran" sorgte dort für teils große Schäden. Sieben Menschen kamen ums Leben und etliche wurden verletzt.

Halbe Million Haushalte ohne Strom

In Frankreich liefen die Aufräumarbeiten am Tag danach auf Hochtouren. Über eine halbe Million Haushalte waren auch Freitagfrüh noch ohne Strom gewesen. Am stärksten betroffen seien die Bretagne und die Normandie, die von dem Sturm mit Böen von bis zu 200 km/h am Donnerstag am heftigsten betroffen waren. Die Schäden des Unwetters in Frankreich könnten sich auf 370 bis 480 Millionen Euro belaufen.

Insbesondere im Norden Frankreichs gebe es weiterhin Behinderungen im Bahnverkehr, teilte die Staatsbahn SNCF mit. Umgestürzte Bäume blockierten Gleise, und Oberleitungen waren beschädigt. Zum Ende der Herbstferien wurde am Freitag mit einer Million Reisenden gerechnet, die wenn auch mit Verspätungen ihr Ziel erreichen dürften, wie Transportminister Clément Beaune dem Sender France 2 sagte.

Auch an der Südküste Englands und auf den Kanalinseln hatte "Ciaran" zuvor für Schäden gesorgt. Rund 150.000 Haushalte hatten zwischenzeitlich keinen Strom, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Noch immer wurde in Teilen des Landes vor möglichem Hochwasser gewarnt. Auf der Insel Jersey im Ärmelkanal etwa sollten Schulen auch am Freitag noch geschlossen bleiben.

In Belgien hat sich die Lage zum Großteil wieder normalisiert. Am Donnerstag waren ein Kind und ein weiterer Mensch ums Leben gekommen, die Aufräumarbeiten dauerten an. Im Bahnverkehr kann es deswegen noch immer zu Beeinträchtigungen kommen. Die Feuerwehren in verschiedenen Provinzen des Landes berichteten von insgesamt weit mehr als 1.000 Einsätzen wegen des Sturms.

Kärnten als hiesiger Regen-Hotspot

Auch Österreich war von der Starkregenfront mit Sturm betroffen. In Kärnten kam es zu zahlreichen Straßensperren, Erdrutschen und Stromausfällen. In der Früh waren noch 1.600 Haushalte ohne Strom, hieß es von der Kärnten Netz GmbH auf APA-Anfrage. In Berg im Drautal wurde ein Wohnhaus von einem Erdrutsch getroffen und im Feistritz im Rosental (Klagenfurt-Land) wurden fünf Autos beschädigt, als vom Sturm umgeknickte Bäume auf einen Parkplatz fielen. (APA)

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