Systemleistung von 280 PS

Alfa Tonale als Teilzeitstromer: Elektrisierter Italiener im Test

Der Alfa Tonale macht schon im Stand eine gute Figur und dank seines Allradantriebs gibt er sich auch abseits keine Blöße.
© Letzner

Die Alfa-Ingenieure verpassen dem Tonale jetzt einen Plug-in-Hybrid Antrieb mit einer Systemleistung von 280 PS. Was er sonst noch so zu bieten hat, verrät unser Test.

Pfafflar – Das berühmte Alfa-Feeling hat im Bereich der Kompakt-SUVs lange gefehlt, doch vor etwas mehr als einem Jahr füllte dann der Alfa Tonale diese Lücke. Jetzt haben die Italiener dem hübschen Grenzgänger außerdem noch einen Plug-in-Antrieb spendiert, um die Modellpalette abzurunden. Wir durften dem elektrisierten Italiener kürzlich unter sein Blechkleid linsen.

Schon im Stand ist unser grüner Tonale (die Farbe hört auf den Namen „Verde-Montreal“) ein echter Hingucker. Die Front wird von dem alfatypischen Kühlergrill dominiert und von schmal zusammenlaufenden LED-Matrix-Scheinwerfern flankiert. Ihre geschwungene Leuchtsignatur erinnert irgendwie an ein Kardiogramm und soll wohl ein Hinweis auf das berühmte „Cuore-Sportivo“ sein, welches eingefleischte Alfisti seit jeher begeistert. Doch dazu später mehr. Von der Seite wirkt er kompakter, als er mit seiner Länge von 4,5 Metern tatsächlich ist. Die typischen Alfa-Felgen und die roten Brembo Bremssättel (der Veloce-Ausstattung sei gedankt) runden dann die Optik ab. Eines steht fest: Der Alfa Tonale fällt auf.

Auch im Innenraum legten die Designer auf die Optik viel Wert. Man wird von den ausgezeichnet konturierten Sportsitzen in Empfang genommen. Armaturen, Lenkrad und Schaltpaddels sind – typisch für Alfa – sportlich gestaltet. Das Multimediasystem wird mittels Touch-Bildschirm gesteuert. Es gibt aber nach wie vor sehr viele richtige Tasten im Cockpit, was uns persönlich sehr gut gefällt. Man sitzt sowohl vorne als auch in Reihe zwei äußerst bequem und darf sich keineswegs über Platzmangel beschweren. Lediglich der Kofferraum fällt im Standard-Trim etwas kleiner aus. 385 Liter (1430 Liter bei umgeklappter Rückbank) lässt die weit aufschwingende Heckklappe verschwinden. Das ist vor allem der 15,5-kWh-Lithium-Ionen-Batterie geschuldet, denn im mildhybridisierten Tonale schluckt der Kofferraum 500 Liter.

Angetrieben wird unser Alfa Tonale von einem Turbobenziner, der aus seinen 1,3 Litern Hubraum ordentliche 180 PS herauspresst. Dieser wird mit einem 90 PS starken Elektromotor kombiniert, der an der Hinterachse sitzt. Die Systemleistung beträgt 280 PS, was schon eine stolze Zahl für ein Kompakt-SUV ist, auch wenn das Gewicht durch die Antriebstechnik auf ebenfalls recht stolze 1935 Kilo steigt. Der Allradantrieb mit dem traditionsreichen Namen Q4 hat hier keinen mechanischen Durchtrieb mehr, sondern ist eine elektronisch geregelte Kombination von Verbrenner und E-Antrieb. Die 306-Volt-Lithium-Ionen-Batterie hat eine Kapazität von 15,5 Kilowattstunden. Geladen kann sie mit 3,7 oder 7,4 kW werden, das entspricht Ladezeiten von rund zweieinhalb beziehungsweise fünf Stunden. Rein elektrisch konnten wir problemlos zwischen 60 und 70 Kilometern absolvieren. Wenn man das Gaspedal etwas energischer Richtung Bodenblech bewegt, dann meldet sich auch der Verbrenner zu Wort, der dann recht aufgeweckt und beherzt ans Werk geht. Für den Standardsprint braucht man dann lediglich etwas mehr als sechs Sekunden. Ganz so agil ist der Plug-in-Antrieb aufgrund des höheren Gewichts zwar nicht, dennoch ließ sich unser Tonale recht flott über kurvige Landstraßen treiben. Wer sich für den Tonale als Teilzeitstromer interessiert, sollte mindestens 48.900 Euro übrig haben.

Die Technik

  • Motor: Vierzylinder-Benziner
  • Hubraum: 1332 ccm
  • Drehmoment: 270 Nm bei 1850 U/min
  • System-Leistung: 206 kW/280 PS
  • L/B/H: 4528/1841/1601 mm
  • Gewicht: 1910/2470 kg
  • Kofferraumvolumen: 385 – 1430 l
  • Tankinhalt: 42,5 l
  • Höchstgeschwindigkeit: 206 km/h
  • 0 – 100 km/h: 6,2 Sekunden
  • Verbrauch: 6,2,0 l/100 Kilometer
  • Kraftübertragung: Allradantrieb
  • Preis: ab 48.900 Euro
  • CO2-Emission: 33 g/km

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