Franzobel tritt in Imst auf: „Einsteins Hirn“ in der neuen Stadtbühne
Imst – Die Stadtbühne Imst will in den kommenden Monaten als kultureller Nahversorger im Oberland durchstarten – Theateraufführungen, Konzerte und Kabarett sind angesetzt. Am Mittwoch, 8. November, beginnt auch das Literaturprogramm des neuen Veranstaltungszentrums.
Der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller Franzobel präsentiert seinen jüngsten Roman „Einsteins Hirn“. Dieser basiert auf einer wahren Begebenheit und erzählt vom Pathologen Thomas Harvey, der 1955 tatsächlich das Gehirn des Physikers Albert Einstein entnahm und 40 Jahre lang nicht mehr aus der Hand gab. „Einsteins Hirn“ ist eine gelungene Lebens- und Zeitreise: Vom archaisch wirkenden Tuberkulosesanatorium folgt man Harvey nach Woodstock bis hin zu den Anfängen des Internets. Bittersüß lesen sich die letzten Kapitel, in denen Franzobel ohne Pathos Harveys Lebensende in den Blick nimmt: Ein alternder Harvey, der sich in neue Thematiken wie Klimawandel, Internet oder „Cancel-Culture“ nur noch schwer einfindet, muss sich entscheiden, ob er das Hirn loslassen kann. (jole, APA)
Roman Franzobel: Einsteins Hirn. Zsolnay, 544 S., 28,80 Euro.
Lesung: Mittwoch, 8. November, Stadtbühne Imst. Beginn: 19 Uhr. www.stadtbühne.at