Zusammenstöße mit Polizei

Rücktritt gefordert: Menschen protestieren vor Haus von Israels Regierungschef Netanyahu

Israelische Protestierende fordern in Jerusalem den Rücktritt von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und die sofortige Freilassung von Hamas-Geiseln.
© IMAGO/UPI Photo

In Israel kommt es vermehrt zu Protesten gegen Regierungschef Benjamin Netanyahu. Ihm wird vorgeworfen, dass die Hamas unter seiner Führung das schlimmste Massaker der Geschichte Israels anrichten konnte.

Jerusalem – In Israel haben einem Medienbericht zufolge Hunderte Menschen vor einem Haus von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu protestiert und seinen Rücktritt gefordert. Dabei kam es am Samstagabend in Jerusalem der Zeitung The Times of Israel zufolge zu Zusammenstößen mit der Polizei, als DemonstrantInnen versuchten, durch die Absperrungen zu drängen. Drei Personen seien festgenommen worden, hieß es.

Die Menschen warfen Netanyahu demnach vor, dass unter seiner Führung die militante Palästinenser-Organisation Hamas am 7. Oktober das schlimmste Massaker der Geschichte Israels anrichten konnte. Zudem hätten sie einen Gefangenenaustausch gefordert, hieß es weiter. Der Großangriff aus dem Gazastreifen war für die Behörden unerwartet gekommen. Schon zuvor stand Netanyahu wegen einer umstrittenen Justizreform und Korruptionsvorwürfen unter Druck.

Will keine Fehler eingestehen

Auch an anderen Orten in Israel kam es dem Bericht zufolge erneut zu Protesten gegen Netanyahu. Der Regierungschef weigert sich bisher, öffentlich eigene Fehler einzugestehen. In Tel Aviv hätten sich zudem Tausende Menschen im Stadtzentrum versammelt, um ihre Unterstützung für die Familien der mehr als 240 Geiseln zu zeigen, die die Hamas genommen hat.

Kürzlich hatten VertreterInnen der Angehörigen der Geiseln nach einem Treffen mit Netanyahu einen Gefangenenaustausch gefordert. Netanyahu lehnt Feuerpausen im Gaza-Krieg ab, so lange die islamistische Hamas die von ihr im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln nicht freilässt. (APA, dpa)

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