RollOn-Gala in Innsbruck: An sich und andere glauben
Bei der 26. RollOn-Gala im Innsbrucker Congress holte Obfrau Marianne Hengl wieder außergewöhnliche Menschen vor den Vorhang.
Innsbruck – „Wenn Marianne Hengl ruft, dann kommen alle“: Ein Satz, der am Freitagabend im Congress Innsbruck mehr als einmal auf der Bühne und im Saal zu hören war. Über 500 Gäste waren der Einladung zur 26. RollOn-Gala gefolgt. „Wenn Menschen an sich und andere glauben“ – davon erzählten die Menschen auf der Bühne, die sich von ihrer Behinderung nicht aufhalten lassen wollen.
Er sei im Tiroler Landestheater als „Rasender Roland“ bekannt gewesen, sagte Michael D. Zimmermann im Gespräch mit Moderatorin Daniela Schmiderer, die gemeinsam mit Claudia Schuler durch den Abend führte. Doch von einem Tag auf den anderen änderet sich sein Leben. Auf Grund seiner Diabetes-II-Erkrankung musste dem Ausstattungsleiter ein Fuß amputiert werden. Nun trägt er eine Prothese. Während der Reha in Bad Häring habe er Demut gelernt. „Jetzt gehe ich halt langsamer“, sagte er mit einem Lächeln.
Andrea Fürstaller musste sich nach einem Unfall und der folgenden Beinamputation zurück kämpfen. „Das hat lange gedauert. Aber ich durfte auch viel Neues erfahren. Ich wäre nie Naturparkrangerin geworden, wäre der Unfall nicht gewesen“, sagte sie. Was ihr auch geholfen hat? „Dass ich schon immer sehr stur war.“
Einen starken Willen hat auch Wolfgang Niegelhell. Er war 26 Jahre alt, als er binnen 30 Minuten erblindete. Der Grund: ein Augeninfarkt. Was ihm half, war die Musik. „Wenn ich auf der Panflöte spiele, sehe ich noch immer Bilder und Farben vor meinem inneren Auge.“
Einen bleibenden Eindruck hinterließen auch die beiden jüngsten Gäste auf der Bühne. Luca Kielhauser hat auf dem Weg zum Traumberuf Sportreporter viele Chancen bekommen. „Menschen mit Behinderungen sollten sich auch mit Sportarten außerhalb des Behindertensports beschäftigen. Das ist ja auch Inklusion“, sagte der 20-Jährige.
Sport – genauer gesagt Fußball – spielt bei Clemens Bayer-Metzler eine große Rolle. Mit seinem Team hat der Zwölfjährige gerade keine Siegesserie, aber das sei nicht so schlimm. Wichtiger sei für ihn: „Man kann nicht alles allein schaffen. Man braucht eine Gemeinschaft hinter sich.“