29. Tiroler Schnapsprämierung

Apfelbrände heuer im Fokus: Jury prämierte die besten Schnäpse des Landes

Gruppenfoto mit den Landessiegern: LK-Präsident Josef Hechenberger, Johann Happacher, LK-Fachbereichsleiter Wendelin Juen, Christine und Melanie Treffer, Christian Seiser, Monika und Anton Steixner, LK-Obstverarbeitungsreferent Ulrich Zeni und LH-Stv. Josef Geisler.
© Die Fotografen

Insgesamt 112 Betriebe haben sich mit 553 Bränden und Likören der internationalen Jury gestellt. Die Apfelbrände zählten zu den Highlights der diesjährigen Prämierung.

Innsbruck – Beim Galaabend im Congress Innsbruck wurden am Samstagabend zahlreiche Tiroler Edelbrände und Liköre von einer Expertenjury prämiert.

92 Einreicherinnen und Einreicher erhielten mit ihren 396 Produkten eine Urkunde. Die Medaille in Platin errangen 33 Betriebe, welche sich "durch eine überdurchschnittliche Qualität der eingereichten Produkte" auszeichnen. Drei oder mehr Produkte eines Herstellers müssen dafür mit mindestens 17 Punkten von 20 möglichen bewertet werden.

Heuer war es extrem knapp, zehn Betriebe haben sich punktemäßig ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Landessieger-Auszeichnung geliefert.
Obstverarbeitungsreferent Ulrich Zeni

Die eingereichten Brände und Liköre spiegeln zudem aktuelle Trends und Schwerpunkte wider. In diesem Jahr lag der Fokus eindeutig auf Apfelbränden, wie Wendelin Juen, Fachbereichsleiter der Landwirtschaftskammer Tirol, berichtet: "Bei den Einreichungen lag der Schwerpunkt auf heimischen Apfelsorten. Die Obstsaison mit den Wetterextremen wie Spätfrost, Hagel und Trockenheit war durchaus herausfordernd. Im goldenen Herbst reiften etwas weniger, dafür aber umso aromatischere Früchte. Die Brennerinnen und Brenner haben aus diesen Früchten höchster Qualität sensationelle Destillate und Liköre kreiert.“

Nuancen entscheiden an der Spitze

Wie im Spitzensport entschieden auch bei der 29. Tiroler Schnapsprämierung Nuancen darüber, wer sich über die begehrten Titel "Landessieger" bzw. "Sortensieger" freuen darf. "Heuer war es extrem knapp, zehn Betriebe haben sich punktemäßig ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Landessieger-Auszeichnung geliefert", erklärte Obstverarbeitungsreferent Ulrich Zeni.

Für den Landessieger werden von jedem Betrieb 6 Brände oder Liköre nominiert. Die Punkte der vier besten Produkte davon werden zusammengezählt und jene Betriebe, mit den meisten Gesamtpunkten werden mit dem Titel ausgezeichnet. Bei den Bränden gibt es drei Landessieger und bei den Likören einen.

Für die Wahl zum Sortensieger werden die besten Produkte in einer Rangordnungsverkostung noch einmal von der Jury verkostet und so der beste Brand der jeweiligen Kategorie ausgewählt. Die Kategorien für die acht Sortensieger sind Apfel, Birne, Obstbrand, Zwetschke/Pflaume, Beeren, Vogelbeere, Sonstige sowie Meisterwurz/Enzian/Wacholder.

Neue Herausforderungen

Die Landwirtschaftskammer beschäftigt sich heuer schwerpunktmäßig mit dem großen Thema Klima. "Dass es Veränderungen gibt, der Anbau anspruchsvoller wird und sich die Betriebe auf die neuen Herausforderungen einstellen müssen, betrifft letztendlich auch die Herstellung von Bränden und Likören. Es freut mich, dass die Betriebe hier mit viel Engagement dabeibleiben und sich nicht nur im Anbau, sondern auch in der Veredelung der Früchte ständig weiterentwickeln", gratulierte LK-Präsident Josef Hechenberger.

Dass die Herstellung von Edelbränden und Likören in Tirol eine lange Tradition aufweist, ist kein Zufall: so konnten die Früchte der typischen Streuobstwiesen verwertet bzw. ein haltbares Produkt daraus erzeugt werden. Auch die Wertschöpfung für die kleinstrukturierten Betriebe war schon immer wichtig: "Über die letzten Jahrzehnte haben sich die rund 4000 Brennerinnen und Brenner im Land kontinuierlich weiterentwickelt. Sie erzielen mit ihren hochwertigen Destillaten und Likören jährlich eine Wertschöpfung von rund 20 Millionen Euro", unterstrich Agrarlandesrat LH-Stv. Josef Geisler. (TT.com)

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