Namen von Schulkindern verlesen: Grüne zeigen Tschürtz wegen Verhetzung an
Wien – Die Grünen wollen den burgenländischen FPÖ-Klubobmann Johann Tschürtz nach dessen umstrittener Rede im Landtag, in der er 21 migrantisch klingende Namen von Schülerinnen und Schülern vorgelesen hatte, wegen Verhetzung anzeigen. Sie werde am Montag eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft einbringen und ersuchen, ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Verhetzung (Paragraph 283 StGB) einzuleiten, verlautete Petrik in einer Aussendung.
Auch an die Datenschutzbehörde erfolge eine Anfrage, ob die öffentliche Nennung der Namen aus einem schulinternen Dokument eine Verletzung des Datenschutzes darstelle und eine Verwaltungsstrafe nach sich ziehen würde. Eine entsprechende Anzeige wegen Verletzung von Persönlichkeitsrechten könne allerdings nur von den Betroffenen selbst erstattet werden, so Petrik.
📽️ Video | Grüne planen Anzeige gegen Tschürtz (FPÖ)
Tschürtz hatte am Donnerstag in seinem Redebeitrag zu einem FPÖ-Antrag auf Asylstopp eine Liste von 21 Kindernamen aus einer Wiener Neustädter Volksschule vorgelesen, die Migrationshintergrund vermuten lassen. Anschließend an die Nennung der Namen hatte der FPÖ-Klubobmann die Abschiebung straffälliger Asylwerber gefordert. Dafür erntete er Kritik nicht nur von allen anderen Landtagsfraktionen sondern auch aus der eigenen Bundespartei. "Die Namen von Volksschulkindern zu nennen ist natürlich unnötig", sagte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz – selbst in Wiener Neustadt beheimatet – im Gespräch mit dem Standard. Die Aktion werde "ein einmaliger Ausrutscher" bleiben. (APA, TT.com)
„Einmaliger Ausrutscher“