Innsbrucker Physikerin Francesca Ferlaino erhielt Staatspreis
Die Innsbrucker Wissenschafterin Francesca Ferlaino wurde für ihren Beitrag zur Gleichstellung von Frauen in der Quantenphysik mit dem Frauen-Staatspreis ausgezeichnet. Die Innsbrucker Informatikerin Ruth Breu erhielt einen Preis in der Kategorie MINT und Digitalisierung.
Innsbruck – Die Innsbrucker Physikerin Francesca Ferlaino und die Gender-Forscherin Sabine Grenz (Universität Wien) sind am Montag mit dem Grete-Rehor-Staatspreis bzw. dem Käthe-Leichter-Staatspreis für Frauen geehrt worden. Die Auszeichnungen sind mit jeweils 5000 Euro dotiert.
Einsatz für Gleichstellung
Ferlaino werde für ihren Beitrag zur Gleichstellung von Frauen und Männern in dem nach wie vor männerdominierten Feld der Quantenphysik ausgezeichnet, hieß es in einer Aussendung. Insbesondere werde ihr Einsatz im Rahmen des von ihr initiierten Projekts „Atom*innen“ zur Unterstützung und Vernetzung von Physikerinnen sowie ihre Vorbildwirkung gewürdigt.Mit ihren Forschungen zu den Eigenschaften von Quantenmaterie sorgte die Wissenschafterin wiederholt international für Aufsehen. Als erste wissenschaftliche Direktorin im Leitungsteam des Instituts für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) setzte sich Ferlaino für die Schaffung einer Position für Gleichstellung an dem Akademie-Institut ein.
„Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr viel, denn es ist immer noch mit vielen Herausforderungen verbunden, als Frau in der Wissenschaft Fuß zu fassen. Für meine persönliche Entwicklung waren Role Models wie Deborah Jin oder Rudolf Grimm sehr wichtig“, betonte die Preisträgerin.
📍 Francesca Ferlaino
Francesca Ferlaino (*1977) begann ihr Physikstudium an der Universität Federico II. von Neapel, wo sie 1998 ihren Master abschloss. Im Jahr 2004 promovierte sie an der Universität Florenz und am LENS. Sie kam 2007 als Post-Doc und Lise-Meitner-Stipendiatin nach Innsbruck, um in der Forschungsgruppe von Rudolf Grimm zu arbeiten. 2014 wurde Ferlaino zur Professorin an der Universität Innsbruck und zu einer wissenschaftlichen Direktorin am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften berufen.
Grenz wird für ihre exzellente wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung, ihr Engagement für das Fach Gender Studies sowie ihren Einsatz für die interdisziplinäre Vernetzung der Geschlechterforschung geehrt.
Informatikerin Ruth Breu ausgezeichnet
Neben dem Staatspreis wurden heuer außerdem acht weitere Grete-Rehor-Preise in den Kategorien Wirtschaft, Bildung, Wissenschaft und Arbeitswelt, MINT und Digitalisierung sowie Wirtschaftswissenschaften vergeben. Der mit 2500 Euro dotierte Preis in der Kategorie MINT und Digitalisierung ging an die Innsbrucker Informatikerin Ruth Breu. Mit der Auszeichnung wurde insbesondere ihr langjähriges Engagement für Gleichstellung in den Bereichen Digitalisierung und Informatik sowie ihr Beitrag zum Abbau von geschlechterspezifischen Stereotypen im IT-Bereich gewürdigt.
📍 Ruth Breu
Ruth Breu (*1964) studierte Informatik an der Universität Passau und habilitierte sich 1999 an der TU München. Seit 2002 ist sie Professorin am Institut für Informatik der Universität Innsbruck, an dessen Aufbau sie wesentlich beteiligt war. Breu leitet hier die Forschungsgruppe Quality Engineering. Ihr Arbeitsgebiet ist die modellbasierte Erstellung von Softwaresystemen und deren systematische Qualitätssicherung. In den letzten Jahren hat sie zahlreiche Drittmittelprojekte in nationalen und internationalen Förderprogrammen eingeworben und einen intensiven Austausch mit Partnern in der Wirtschaft gepflegt.
Rektorin Sexl gratuliert
„Mit ihrem Engagement leisten Francesca Ferlaino und Ruth Breu einen wichtigen Beitrag, um gesellschaftliche und geschlechterspezifische Stereotype im MINT- und Wissenschaftsbereich aufzubrechen“, würdigte Rektorin Veronika Sexl die beiden Innsbrucker Preisträgerinnen. (TT.com)
🏆 Weitere Preisträgerinnen
Weitere mit je 2500 Euro dotierte Rehor-Preise gingen an Monika Köppl-Turyna, Elisa Aichinger (jeweils in der Kategorie Wirtschaft), Martina Gaisch, Alexandra Kautzky-Willer (Bildung, Wissenschaft und Arbeitswelt), Malika Mataeva (MINT und Digitalisierung) sowie Andrea Weber (Wirtschaftswissenschaft).
Den mit 5000 Euro dotierten Käthe-Leichter-Lebenswerkpreis erhielt die Sozialarbeiterin Tamar Çitak, mit 2500 Euro ausgestattete Käthe Leichter-Preise gingen an die Politikwissenschafterin Zoe Lefkofridi und die Kulturwissenschafterin Katharina Wiedlack.