Bucher hat Medaille im Visier

Vier Tiroler Schwimmer tauchen in Österreichs Kader für die Kurzbahn-EM auf

Zuletzt beim Olympia-Trainingslager in der Türkei versuchte sich Simon Bucher ausnahmsweise auch als Wasserspringer.
© GEPA pictures/ Patrick Steiner

Österreichs Schwimmverband nominierte am Dienstag insgesamt 16 Starter für die von 5. bis 12. Dezember in Otopeni (ROM) stattfindenden europäischen Titelkämpfe auf der 25-m-Bahn.

Österreichs Mannschaft für die Schwimm-EM steht: OSV-Sportdirektor Walter Bär nominierte am Dienstag fünf Frauen und elf Männer für die Medaillenjagd in Rumänien. Bär konnte dabei aus dem Vollen schöpfen: Das rotweißrote Team fährt in der stärksten Besetzung nach Otopeni, einer Kleindstadt rund 20 km nördlich von Bukarest. Unter den 16 Startern, angeführt von Felix Auböck, tauchen auch vier Tiroler auf: der Innsbrucker Simon Bucher, Bernhard Reitshammer aus Absam sowie die Oberperfer Geschwister Lena und Leon Opatril.

Bucher erwartet Medaille

Auböck (200, 400, 800 m Kraul) und Bucher (50, 100 m Schmetterling, 100 Freistil sowie 100, 200 Rücken) zählen auf ihren besten Strecken zum erweiterten Kreis der Medaillenanwärter, Bucher macht auch keinen Hehl daraus, dass er mit Edelmetall spekuliert: "Ich mag die Kurzbahn sehr gerne und habe auch schon bei der WM gezeigt, dass ich mitmischen kann." Rechnete er dort alle Europäer heraus, wäre er am Stockerl dabei gewesen: „Also, warum in Otopeni nicht? Es könnte sich ausgehen und eigentlich erwarte ich es mir auch. Meine Zeiten sind aktuell ziemlich gut.“

Bernhard Reitshammer hatte 2021 bei der Kurzbahn-EM in Kazan erstmals international angeschrieben, sich damals Bronze über 100 m Lagen geholt und damals eine lange Durststrecke für Österreichs Schwimmverband beendet. In Rumänien wird der WM-Vierte von 2023 über 100 und 200 m Brust sowie über 100 und 200 m Lagen antreten. Zudem stehen für beide in Linz trainierenden Tiroler auch die Staffelbewerbe an.

Erinnerungen an Rom

Bei der EM in Rom 2022 hatten Reitshammer (Rücken) und Bucher (Delfin) gemeinsam mit Valentin Bayer (Brust) und Heiko Gigler (Kraul) über 4 x 100 m Lagen Bronze geholt. Es war erst die zweite EM-Medaille einer OSV-Staffel überhaupt. Und ein Erfolg, der alle vier hoffen lässt, sich gemeinsam für die Olympischen Spiele 2024 in Paris zu qualifizieren - auch wenn das jetzt in Rumänien nicht möglich sein wird, da im Gegensatz zu Olympia jetzt auf der Kurzbahn geschwommen wird. Für eine Medaille braucht es über die Sprintdistanzen 4x50m Freistil, 4x50 m Lagen und 4x50 m Mixed aber auch etwas Glück. Bei der WM im Sommer in Fukuoka hatten Bucher und Co. das WM-Finale mit der Lagen-Staffel etwa knapp verpasst.

Für weiteren Tiroler Beitrag nahe Bukarest sorgen zwei Geschwister: Lena und Leon Opatril, Kinder des ehemaligen Olympia-Starters Stefan und aktuellem OSV-Vizepräsidenten. Die in Wiener Neustadt lebende 24-Jährige schwimmt die Karul-Bewerbe von 50 bis 800 m Freistil, ihr jüngerer Bruder Leon, der im Frühjahr die Matura am Innsbrucker Sport-BORG bestand, feiert indes seine Premiere bei einer Großveranstaltung der Erwachsenenklasse und schwimmt 50 und 100 m Freistil sowie 100 m Rücken. Kindergartenpädagogin Opatril und Bucher werden voraussichtlich jene Schwimmer des OSV-Teams mit den meisten Einsätzen sein - mit fünf bzw. sechs Starts.

Leon und Lena Opatril - die Geschwister aus Oberperfuss starten beide bei der Kurzbahn-EM in Rumänien.
© GEPA pictures/ Armin Rauthner

OSV-Sportdirektor Bär erwartet sich vom gesamten Team gute Leistungen, will aber keinem etwas aufbürden: „Wir machen unseren Damen und Herren natürlich absolut keinen Druck. Das wäre nicht richtig. Aber das Team ist gut drauf und eine perfekte Mischung aus Routiniers, die das Team mitziehen können und ambitionierten Youngsters, die nach oben wollen." Die Leistungen seien zuletzt von allen sehr ansprechend gewesen. Finalteilnahmen und damit auch Chancen auf Edelmetall seien da.

Österreichs Kader für die Kurzbahn-EM in Otopeni (5. bis 10. Dezember):

Damen: Iris Berger (100, 200 Freistil, 200 Rücken, 100 Schmetterling), Marijana Jelic (50, 100 Freistil, 50 Schmetterling), Lena Kreundl (50, 200 Freistil, 100, 200 Lagen), Lena Opatril (50, 100, 200, 400, 800 Freistil), Fabienne Pavlik (50, 100, 200 Schmetterling).

Herren: Felix Auböck (200, 400, 800 Freistil), Simon Bucher (100 Freistil, 100, 200 Rücken, 50, 100, 200 Schmetterling), Lukas Edl (50 Freistil, 100 Rücken, 50, 100 Schmetterling, 100 Lagen), Heiko Gigler (50, 100 Freistil, 50 Schmetterling, 100 Lagen), Luca Karl (400, 800, 1.500 Freistil), Luka Mladenovic (100, 200 Brust, 100, 200 Lagen), Leon Opatril (50, 100 Freistil, 100 Rücken), Bernhard Reitshammer (50, 100 Brust, 100, 200 Lagen), Andreas Rizek (100, 200 Schmetterling), Christopher Rothbauer (100, 200 Brust), Alexander Trampitsch (50, 100, 200 Freistil, 100 Brust).

Staffeln: 4x50 Freistil Herren, 4x50 Lagen Herren, 4x50 Freistil Mixed.

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