Herausforderer Martin schmiss die Nerven weg: Bagnaia bleibt MotoGP-Champion
Nichts für schwache Nerven: Beim MotoGP-Finale schoss Jorge Martin (ESP) über das Ziel hinaus und bescherte Francesco „Pecco“ Bagnaia die zweite WM-Krone. KTM schmiss einen möglichen historischen Doppelsieg weg.
Valencia – Als in der zweiten Runde sein Widersacher Jorge Martin (Ducati) in der ersten Kurve von der Strecke abkam und sich erst auf Rang acht wieder einreihte, konnte sich Ducati-Rivale „Pecco“ Bagnaia fast nur mehr selbst schlagen. Eine Runde später war dann alles amtlich:
Mit der Wut im Bauch fuhr Martin mit einem „Harakiri“-Manöver Honda-Superstar Marc Marquez (ESP) hinten ins Bike. Beide Spanier landeten im Kiesbett - Marquez flog dabei im hohen Bogen durch die Luft und humpelte kurz.
Die Titelentscheidung war damit gefallen - bei Martin flossen jede Menge Tränen. Der Spanier hätte sich so gerne in den Motorrad-Geschichtsbüchern verewigt, nun blieb nur der Vizeweltmeister-Titel. Später meinte er: „Hoffentlich können wir es nächstes Jahr besser machen und Valencia mit einem WM-Titel verlassen.“
Apropos historisch - KTM durfte kurz darauf eine Doppelführung (Brad Binder vor Jack Miller) bejubeln und vom ersten Doppelsieg überhaupt träumen. Dann verbremste sich aber der Südafrikaner und „Aussi“ Miller landete wenig später sogar im Kies. Für Binder gab es am Ende zumindest noch Platz vier. In der Konstrukteurs-Wertung landete man hinter Ducati auf Rang zwei.
Damit war der Weg für den alten und neuen MotoGP-Champion frei: Der Italiener zelebrierte den Valencia-Sieg und die zweite WM-Krone auf eine besondere Art und Weise: mit einem Slam Dunk. Bagnaia: „Es war ein Rennen des Leidens - ich habe mich nicht wirklich wohl gefühlt, aber ich habe den Titel gewonnen und möchte mich einfach nur bei allen bedanken.“
Bei Honda ging eine große Ära zu Ende: Marquez verabschiedete sich nach elf Jahren und wird ab 2024 den Ducati-Rennoverall tragen. In der Honda-Box wurde der achtfache Motorrad-Champion noch einmal richtig gefeiert.