Neuer ORF-Landkrimi: Osttirol wird erstmals zum TV-Tatort
„Eismayer“-Regisseur David Wagner dreht derzeit am Tristacher See einen neuen ORF-Landkrimi. „Schnee von gestern“ soll 2024 ausgestrahlt werden.
Lienz – David Wagner zählt zu den Shootingstars der heimischen Filmszene. Sein Regiedebüt „Eismayer“ über das Coming-out eines Bundesheerlers wurde 2022 bei den Filmfestspielen von Venedig ausgezeichnet. Wagner erhielt zudem den Österreichischen Filmpreis für das beste Drehbuch und den Regiepreis beim Kitzbüheler Filmfestival.
Derzeit dreht Wagner in Osttirol. Seit Anfang November entsteht hier – am Tristacher See, in Lienz, Schlaiten und Kals – ein neuer ORF-Landkrimi. „Schnee von gestern“ ist Wagners erste Fernseharbeit. Sie basiert auf einem Drehbuch von Ivo Schneider, der zuletzt auch den Wiener „Tatort“ „Verschwörung“ (2020) geschrieben hat.
Nach drei Tiroler Landkrimis – „Sommernachtsmord“ (2016), „Das Mädchen im Bergsee“ (2020) und dem heuer beim Grazer Filmfestival Diagonale uraufgeführten, noch nicht im Fernsehen ausgestrahlten „Der Tote in der Schlucht“ (2023) – und einem Krimi aus Südtirol, „Endabrechnung“ (2016), wird nun Osttirol mit „Schnee von gestern“ erstmals zum TV-Tatort. Zu sehen soll der Film, eine von der Cine Tirol unterstützte österreichisch-deutsche Koproduktion, im Laufe des nächsten Jahres auf ORF 1 sein – auch im ZDF wird der Osttirol-Krimi laufen.
Ein Landesrat treibt tot im See
„Schnee von gestern“, mehr soll vorab nicht verraten werden, beginnt mit einem Tiroler Umweltlandesrat, der tot im Tristacher See treibt – und führt die ChefinspektorInnen Melanie Grandits (Marlene Hauser) und Martin Steiner (Simon Morzé) in das sehr abgelegene – und eigens für diesen „Landkrimi“ erfundene – Dorf Inner Ainöd, in dem, so scheint es jedenfalls, die Uhren anders gehen und die wenigen noch verbliebenen Bewohnerinnen und Bewohner herausragende Geheimniskrämer zu sein scheinen.
Laut Hauptdarsteller Morzé darf man sich auf „viel Action, interessante Figuren und tolle Locations“ freuen. Der 27-Jährige hat zwar schon Krimi-Erfahrung – bereits als Bub stand er für „Schnell ermittelt“ vor der Kamera –, aber Ermittler war er noch nie. Sein Inspektor Steiner sei „herzensgut, aber nicht ganz einfach“, sagt er.
Marlene Hauser war zuletzt bereits in zwei Landkrimis – „Steirerwut“ und „Zu neuen Ufern“ – zu sehen. Auch sie spielt nun erstmals eine Polizistin. „Es ist eine große Ehre, Ermittlerin zu sein“, sagt sie. In weiteren Rollen sind in „Schnee von gestern“ der gebürtige Osttiroler Michael Rotschopf, Kristina Sprenger Johanna Orsini und der jüngst für „Eismayer“ mit dem Österreichischen Film- und dem Deutschen Schauspielpreis ausgezeichnete Gerhard Liebmann zu sehen.