„Naturparadies darf nicht zerstört werden“: Der Kampf gegen Windräder beginnt
In Assling gibt es Pläne für Tirols ersten Windpark. Eine Initiative will das verhindern.
Assling – Sie nennen sich „Initiative Compedal“ nach dem Namen der Hochalm, auf der das Elektrowerk Assling (EWA) einen Windpark mit sieben Windrädern plant. 14 Männer und Frauen aus der Gemeinde treten gegen dieses Projekt auf. Sie fordern einen Planungsstopp.
„Das Naturparadies Compedal darf nicht zerstört werden“, appelliert die Gruppe mit Sprecher Robert Lukasser-Weitlaner an die EWA und an die Öffentlichkeit. Die unberührte Hochalm ist ein beliebtes Erholungsgebiet und Heimat vieler Pflanzen. Durch den Windpark wäre all das unwiederbringlich verloren, betont die Gruppe.
„In Assling haben wir Wasserkraft- und Photovoltaikanlagen, wir erzeugen mehr Strom, als wir brauchen“, sagt Lukasser-Weitlaner. „Warum müssen wir dann unsere Berge verschandeln? Sie sind unser wertvollstes Gut.“ Weitere Kritikpunkte: Assling könnte Türöffner für andere Windenergieprojekte im Hochgebirge werden, die Baustelle wäre riesig und die Ausbeute unsicher, weil es in dieser Höhe noch keine Erfahrungswerte gibt.
EWA-Geschäftsführer Harald Stocker räumt ein: „Windräder kann man nicht verstecken. Wenn sie da oben stehen, wird man sie sehen können, aber nur von bestimmten Stellen aus.“ Dass Assling mehr Strom erzeugt, als es selbst braucht, ist für Stocker kein Argument. „Das sehe ich globaler. Unser Strom aus erneuerbarer Energie hilft anderswo, Kohle oder Öl einzusparen.“
Bis jetzt ist der Asslinger Windpark nichts weiter als ein Plan, stellt Stocker klar. Der nächste Schritt ist eine Windmessung am geplanten Standort am Compedal, und zwar über ein ganzes Jahr. Erst wenn die Ergebnisse den Windpark sinnvoll erscheinen lassen, geht es weiter, es kommt zu Behördenverfahren und einer Umweltverträglichkeitsprüfung.
So lange will die Initiative Compedal nicht warten. Mitglied Stefan Unterweger hat eine Petition gestartet, eine Homepage ist im Aufbau.