Militäroffensive wird fortgesetzt

Mehrere Tote nach Luftangriff im Süden des Gazastreifens

Ein Stadtteil von Khan Younis im südlichen Gazastreifen nach einem verheerenden Luftangriff am 7. Dezember 2023.
© IMAGO/Xinhua

Nach einem israelischen Luftangriff im Süden des Gazastreifens seien nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mehrere Menschen getötet worden. Insgesamt hätten die letzten 24 Stunden 133 Tote gefordert, so die Behörde weiter.

Tel Aviv, Gaza – Israel hat seine Militäroffensive im Süden des Gazastreifens am Samstag fortgesetzt. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums des Gazastreifens wurden bei einem israelischen Luftangriff auf die Stadt Khan Younis sechs Menschen getötet. Bei einem weiteren Angriff auf Rafah wurden demnach fünf Menschen getötet. Insgesamt seien im Gazastreifen binnen 24 Stunden 133 Menschen getötet worden, so die Behörde weiter.

71 Tote und 160 Verletzte seien in das Al-Aqsa-Krankenhaus gebracht worden, 62 Tote und rund 100 Verletzte in die Nasser-Klinik, teilte die Gesundheitsbehörde im Gazastreifen am Samstag mit. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

📽️ Video | Schwere Kämpfe in Khan Younis

Die meisten der Angriffe sind nach palästinensischen Angaben im zentralen und südlichen Teil des Küstenstreifens erfolgt. Israelische Bodentruppen sind vor allem im Norden und Süden des Gazastreifens im Einsatz und werden dabei von der Luftwaffe unterstützt. Es gibt Berichte über heftige Kämpfe in Khan Younis im Süden. Der Ort gilt als eine Hochburg der islamistischen Terrororganisation Hamas.

Evakuierung in den Westen

Der israelische Armeesprecher veröffentlichte am Samstag in arabischer Sprache eine Aufforderung an Einwohner von Wohnorten im nördlichen Gazastreifen, vor den Kämpfen in eine sicherere Gegend im westlichen Teil der Stadt Gaza zu fliehen. Man werde außerdem eine Evakuierung aus Khan Younis in Richtung Westen ermöglichen, hieß es in der Mitteilung. In der Stadt Rafah werden man vom Vormittag an mit einer vierstündigen Feuerpause die Versorgung mit humanitären Hilfsgütern erlauben.

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas war am 7. Oktober durch einen groß angelegten Angriff der militanten Palästinenser-Organisation Hamas auf Israel ausgelöst worden. An dem Tag waren hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Palästinenserorganisation nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt. Israelischen Angaben zufolge wurden etwa 1.200 Menschen getötet und rund 240 Menschen als Geiseln verschleppt.

Als Reaktion begann Israel mit den massiven Angriffen auf Ziele im Gazastreifen. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seit Kriegsbeginn rund 17.500 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet, die meisten von ihnen Frauen und Kinder. Angesichts der verheerenden humanitären Lage im Gazastreifen gab es zwar eine rund einwöchige humanitäre Feuerpause, bei der auch eine Reihe von Geiseln frei kamen. Rufe nach einer echten Waffenruhe zwischen den Konfliktparteien verhallten aber ungehört. (APA, AFP, dpa)

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