Chronik Ausland

Jugendlicher in Frankreich bei Verfolgungsjagd gestorben

Ein 17-Jähriger ist in Frankreich bei einem Unfall während einer Verfolgungsjagd mit der Polizei ums Leben gekommen. Der ebenfalls 17-jährige Fahrer des Rollers wurde am Samstag mit lebensbedrohlichen Verletzungen im Krankenhaus behandelt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Der Rollerfahrer war demnach am Freitagabend in der östlich von Paris gelegenen Stadt Neuilly-sur-Marne bei Rot über eine Ampel gefahren. Polizisten wollten ihn daraufhin für eine Kontrolle anhalten.

Der Fahrer habe aber nicht gestoppt. Anschließend habe er die Kontrolle über den Roller verloren und sei gegen ein Auto geprallt, das an einer Ampel wartete. Die beiden Jugendlichen wurden unter dem Pkw eingeklemmt.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde ein Verfahren wegen Missachtung von Polizeianweisungen eingeleitet. Die für interne Ermittlungen zuständige Aufsichtsbehörde der Polizei (IGPN) nahm ebenfalls Untersuchungen auf.

Mehrere Jugendliche waren in den vergangenen Monaten in Frankreich bei Verfolgungsjagden mit der Polizei ums Leben gekommen. Anfang Oktober verunglückte ein 23-jähriger Rollerfahrer, als er nahe Lyon von der Polizei verfolgt wurde. Zwei Monate zuvor waren in Limoges zwei junge Rollerfahrer bei einer Kollision mit einem Pkw gestorben, als sie versuchten, sich einer Polizeikontrolle zu entziehen.

Im Juni hatte der Tod des 17-jährigen Nahel, der bei einer Verkehrskontrolle im Pariser Vorort Nanterre von einem Polizisten erschossen wurde, eine Welle von Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus in Frankreich ausgelöst.

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