Sechste Verhandlungsrunde im Handel am Freitag, davor Warnstreiks
Die geplanten Großaktionen, Streiks und "Hot-Spot Aktionen" für Freitag wurden vorerst ausgesetzt, erklärte die Gewerkschaft.
Wien – Die sechste Verhandlungsrunde für einen neuen Handelskollektivvertrag startet laut Gewerkschaftsangaben diesen Freitagnachmittag. Am Mittwoch und Donnerstag plant die GPA noch befristete Streiks und "verschiedenste kleine Aktionen", hieß es am Dienstag in einer Aussendung. Aufgrund der Verhandlungen seien die geplanten Großaktionen, Streiks und "Hot-Spot Aktionen" für Freitag vorerst ausgesetzt worden.
"Wir erwarten, dass die Arbeitgeber am kommenden Freitag, dem 15. Dezember, unseren Vorschlag für einen fairen, sozial ausgewogenen Abschluss aufgreifen und endlich den Weg für einen Abschluss frei machen", so die gewerkschaftliche Chefverhandlerin Helga Fichtinger.
Gewerkschaft pocht auf Plus von 9,4 Prozent
Auf das Angebot der Arbeitgeber für eine Erhöhung der Gehälter um 8 Prozent ohne soziale Staffelung hatte sich die Gewerkschaft bei der fünften Verhandlungsrunde nicht einlassen wollen. Beim Handels-KV geht es um die Gehälter von 430.000 Angestellten und Lehrlingen. Es ist der zweitgrößte Branchen-Kollektivvertrag in Österreich nach den Metallern. Die Gewerkschaft pocht auf ein Plus von 9,4 Prozent. Die rollierende Inflation von Oktober 2022 bis September 2023 lag bei 9,2 Prozent.
Sollte es in den nächsten Tagen zu keiner Einigung zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern kommen, will die Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) eine Empfehlung für "eine nachhaltige Gehaltserhöhung" an die Unternehmen abgeben. Eine Empfehlung habe "keinerlei rechtliche Verbindlichkeit und würde einem bewährten System der sozialpartnerschaftlichen Gehaltsfindung, das wesentlich zum Erfolg der österreichischen Wirtschaft beigetragen hat, mutwillig großen Schaden zufügen", kritisierte Gewerkschafterin Fichtinger.
WKÖ-Handelsobmann sieht ausreichendes Angebot
WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik sieht die Einhaltung der sogenannten Benya-Formel wie berichtet als bereits "mehr als erfüllt" an, weil die Produktivität und die Umsätze im Handel rückläufig seien. Bei der Benya-Formel sind die Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate plus das durchschnittliche Produktivitätswachstum Ziel des Ausgleichs in den Kollektivvertragsverhandlungen. (TT.com, APA)
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