Signa IT-Tochter zahlungsunfähig, Insolvenzverfahren wurde eröffnet
49 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer sind von dem Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung betroffen. Die Verbindlichkeiten belaufen sich laut Schuldnerangaben auf 24,1 Mio. Euro.
Wien – Eine weitere Firma der finanziell angeschlagenen Signa-Gruppe ist zahlungsunfähig. Über die IT-Dienstleistungsgesellschaft des Immobilienkonzerns, die Informationstechnologie GmbH, ist am Dienstagnachmittag ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Handelsgericht Wien eröffnet worden, wie die Kreditschutzverbände KSV1870, AKV und Creditreform der APA mitteilten. Von der Insolvenz sind 49 Beschäftigte betroffen. Die Verbindlichkeiten liegen bei 24,1 Mio. Euro.
Die Löhne und Gehälter seien bis einschließlich Oktober 2023 bezahlt worden, sagte Birgit Trieb vom AKV zur APA. Die Schuldnerin will das Unternehmen fortführen und bietet den angeblich 154 betroffenen Gläubigern eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent, die binnen zwei Jahren ab Annahme zu zahlen ist. Das ist die gesetzlich vorgeschriebene Mindestquote für diese Verfahrensart, wie der KSV1870 erklärte.
Der Fortbetrieb des Schuldnerunternehmens sei für die gesamte Signa-Gruppe und somit auch für die bereits insolvente Signa Holding von erheblicher Bedeutung. "Es ist davon auszugehen, dass im Zuge des Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung die Dienstleistungen der Schuldnerin reduziert werden", so Jürgen Gebauer vom KSV1870.
24,1 Millionen Euro Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten belaufen sich den Kreditschutzverbänden zufolge auf rund 24,1 Mio. Euro (zu Liquidationswerten). Die Zahlen basieren auf Angaben des Schuldners. Als Insolvenzverwalter wurde Georg Freimüller eingesetzt.
Die von der Schuldnerin innerhalb der Signa-Gruppe fakturierten Leistungen konnten laut KSV1870 nicht mehr bezahlt werden. Zur Überbrückung der daraus resultierenden Liquiditätsengpässe sei die Schuldnerin auf eine von der mittlerweile insolventen Signa-Holding GmbH zugesagte Zwischenfinanzierung angewiesen gewesen. "Mit der Insolvenz der SIGNA-Holding GmbH fiel diese wesentliche Finanzierungsquelle für die im operativen Betrieb der Schuldnerin notwendige Liquidität weg."
Die IT-Gesellschaft wurde 2012 gegründet und verfügt über die Gewerbeberechtigungen "Dienstleistungen in der automatischen Datenverarbeitung und Informationstechnologie" und "Handel mit Computern und Bürosystemen" für die Standorte 1010 Wien, Freyung 3, und 1020 Wien, Jakob-Lind-Straße 2.
Seit 2012 fungierte die Signa Holding als Alleingesellschafterin. Im Februar 2023 wurde laut KSV1870 die SIGNA Bravo GmbH & Co KG als 100-prozentige Gesellschafterin im Firmenbuch eingetragen. Die SIGNA Bravo GmbH & Co KG sei im Jahr 2022 gegründet worden und die Signa Holding GmbH sei als Kommanditistin im Firmenbuch eingetragen.
Die erste Prüfungs- und Berichtstagsatzung findet am 22. Februar 2024 statt, die Sanierungsplansatzung ist für 7. März 2024 anberaumt. (APA)