Zwei-Jahres-Abschluss im Metallgewerbe, Klimaticket für Lehrlinge
Wien – Die Reihe der KV-Abschlüsse in der Herbstlohnrunde im Nachgang der ersten Einigungen in diversen Metaller-Kollektivverträgen ist am Freitag weitergegangen. So erhalten 110.000 Arbeitnehmende im Metallgewerbe ab Jänner 2024 um 8,5 Prozent höhere KV-Mindestlöhne und um 8,2 Prozent höhere Ist-Löhne. 18.000 Lehrlinge bekommen um bis zu 16,5 Prozent mehr - und einzigartig im Rahmen eines KV in Österreich auch ein Klimaticket. Das teilte die Gewerkschaft PRO-GE am Abend mit.
Weiters wurde bereits für 1. Jänner 2025 eine Erhöhung vereinbart. Die kollektivvertraglichen Mindestlöhne steigen dann um die rollierende Inflationsrate. Die Ist-Löhne werden um Inflationsrate plus 0,5 Prozent erhöht. Der Betrachtungszeitraum für die Inflation wurde mit November 2023 bis Oktober 2024 festgesetzt.
Mindestlohn ab Jänner bei 2424,45 Euro
Der Mindestlohn beträgt ab Jänner 2024 dann 2424,45 Euro. "Für eine junge Facharbeiterin, einen Facharbeiter ergibt dies eine Erhöhung von rund 220 Euro pro Monat", sagte PRO-GE-Chefverhandler Reinhold Binder. Das Gesamtpaket sichere die Kaufkraft und nehme gleichzeitig Rücksicht auf die herausfordernde wirtschaftliche Situation vieler kleiner Gewerbebetriebe.
Die Lehrlingseinkommen werden nach Jahren gestaffelt erhöht. Durch eine Erhöhung um 16,5 Prozent bekommen die jüngsten Nachwuchsfachleute im ersten Jahr künftig 932 Euro. Die Einkommen im zweiten und dritten Jahr werden um 8,5 Prozent und im vierten Lehrjahr um 7,8 Prozent angehoben.
Die Zulagen und Aufwandsentschädigungen steigen wie die KV-Mindestlöhne um 8,5 Prozent. Weiters wurde laut Gewerkschaft vereinbart, dass die Überstundenzuschläge für die 11. und 12. Stunde bzw. nach der 50. Stunde von 75 Prozent auf 100 Prozent angehoben werden.
Mit dem Klimaticket kann man normalerweise als junger Mensch ab 821 Euro ein Jahr lang mit Öffis durch Österreich fahren. Dieser Preis gilt auch für Senioren und beeinträchtigte Mitmenschen. Regulär kostet es 1095 Euro. (APA)