Goldhamster sind im WM-Fieber: Tiroler Bucher stillte seinen Erfolgshunger
Nach der verpassten EM holte Tirols Schwimmer Simon Bucher vier Meistertitel auf der Kurzbahn. Nun warten WM und Olympia.
Wien – Zu Hause ist es bekanntlich am schönsten, doch so eine Europameisterschaft im Sessel statt im Schwimmbecken zu verbringen, noch dazu, wenn man einer der Medaillen-Kandidaten ist, da zieht es Simon Bucher schon eher in die Ferne. Der 23-jährige Innsbrucker musste nun nach grippalem Infekt und verpasster Kurzbahn-EM in Rumänien seinen Erfolgshunger bei der österreichischen Meisterschaft in Graz stillen. Und er tat das ausgiebig.
Mit vier Einzel-Titeln kehrte der für den ASV Linz schwimmende Athlet zufrieden aus der Steiermark zurück. „Dass es nach nur einer Woche Training gleich so gut funktioniert und ich an meine Bestzeiten heranschwimme, hätte ich mir nicht gedacht. Ich fühle mich im Wasser wieder gut“, meinte Bucher, der einer Medaille in Rumänien doch etwas nachtrauerte.
Nur einen Tag nach dem Ritt auf der Erfolgswelle war der Olympia-Schwimmer von Tokio 2021 gestern in Wien bei der Präsentation des WM-Kaders dabei. Die Titelkämpfe in Doha (2.–18.2.) sind das nächste große Ziel, Bucher ist einer von elf Schwimmern und insgesamt 19 Aktiven in Katar. „Ich konzentriere mich auf die 50 und 100 Meter Delfin“, blickte der Staffel-EM-Dritte von 2022 zurück. Nach dem krankheitsbedingt verpassten Training werden die Weihnachtsfeiertage kürzer ausfallen. „Ich habe jetzt insgesamt zwei Wochen gefehlt, jetzt werde ich so gut wie durchtrainieren.“
Groß war bei ihm die Freude über den EM-Triumph seines Tiroler Vereinskollegen Bernhard Reitshammer über 100 m Lagen. „Das war genial, ich habe mich riesig gefreut. Das macht auch etwas mit unserer Gruppe“, ergänzte der Olympia-Starter für Paris 2024. Mit Florian Zimmermann hat der ASV Linz ja auch einen Tiroler als Coach. „Da sind jetzt schon mehr Tiroler als Oberösterreicher im Verein“, lacht Bucher. „Mit dem Zimmi als Trainer ist richtig was weitergegangen.“
Was weitergehen soll in Doha auch beim Absamer Reitshammer, der dort noch das fehlende Olympia-Limit für Paris 2024 jagt. Doch zumindest ein Staffel-Einsatz ist ihm fast sicher. Die Oberperferin Lena Opatril, die auch bei der WM startet, ist für die 4x200-m-Kraulstaffel bei Olympia gesetzt. Der Startplatz muss in Doha aber bestätigt werden.