Kommentar

Zwei Seiten der Medaille

Das verfrühte „Christkind“ ist vier jungen Tiroler Fußball-Mädchen in der Form erschienen, dass sie Kunde über ihre Aufnahme in die Akademie von Red Bull Salzburg im kommenden Sommer erhielten. Das beweist das Talent, den Willen und Elan der jungen Athletinnen genauso wie die Tatsache, dass in den Vereinen und der unteren Talenteschiene des Tiroler Fußballverbandes (LAZ, Vor-LAZ) gute Arbeit geleistet wurde. Es untermauert leider aber auch bei den jungen Frauen die Tatsache, dass im Tiroler Fußball eine durchgängige Schiene für aufstrebende Nachwuchsjuwele fehlt. Nach der TFV-U14-Auswahl und dem Future Team klafft für die Mädchen, die den Weg in den Profifußball suchen wollen, eine Lücke, zumal der direkte Einstieg in die Bundesliga-Mannschaft des FC Wacker Innsbruck für fast alle nicht nur aus Altersgründen einen zu großen Sprung darstellt. Kurioserweise könnte der befürchtete Bundesliga-Abstieg der Wacker-Frauen an dieser Stelle für einen leichteren Zweitliga-Einstieg sorgen, ändert aber nichts am leidigen Bild, dass Fußball-Tirol neben infrastrukturellen Problemen rund um die WSG Tirol und einem fehlenden Zweitliga-Team für die männlichen Akademie-Abgänger seit zu vielen Jahren zu viele System-Defizite aufzuweisen hat.

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