Abbau in Führungsetagen

Beirat der insolventen Signa Holding wird aufgelöst

Ein Abbau in der Führungsetage der insolventen Signa Gruppe steht bevor.
© HELMUT FOHRINGER

Der Beirat der insolventen Signa-Gruppe wird laut Insider-Informationen aufgelöst. Auch das Group Excutive Board dürfte Geschichte sein. Währenddessen wurde eine Mubadala-Forderung von 713 Millionen Euro abgewiesen.

Wien – In den Führungsetagen der Signa-Gruppe wird kräftig abgebaut. Der Beirat der insolventen Signa Holding ist komplett aufgelöst worden. Das berichtete das Ö1-Morgenjournal am Donnerstag, der APA wurde dies aus informierten Kreisen bestätigt. Ebenfalls Geschichte ist das Group Executive Board der Holding, das für die operative und strategische Führung verantwortlich war.

Der Signa-Beirat wurde 2013 gegründet, Rene Benko war bis zu seinem Abgang im November 2023 Vorsitzender der Gremiums. Daneben saßen unter anderem Ex-SPÖ-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer sowie Wüstenrot-Chefin und Ex-FPÖ-Vize-Kanzlerin Susanne Riess-Hahn im Beirat, wobei es zu Gusenbauer bereits vor einigen Tagen Medienberichte gab, dass dieser aus dem Beirat ausscheiden soll.

Mitglieder im vierköpfigen Executive Board, dem der Signa-Retail-Verantwortliche Dieter Berninghaus vorstand, waren der Geschäftsführer der Signa Holding, Christoph Stadlhuber sowie Wolfram Keil und Timo Herzberg. Berninghaus hatte darüber hinaus den Vorsitz im nun ebenfalls aufgelösten fünfköpfigen Beirat der Signa Retail, der als Gremium für die Steuerung der einzelnen Retail-Gesellschaften diente.

Mubadala-Forderung laut Insolvenzverwalter abgewiesen

Der Staatsfonds von Abu Dhabi, Mubadala, ist mit seinem Begehr nach einer Zahlung über unter anderem 713 Mio. Euro durch die insolvente und in Sanierung befindliche Signa Holding abgeblitzt. Laut Insolvenzverwalter Christof Stapf kann die Mubadala Investment Company ihre behaupteten Ansprüche in einem regulären Schiedsverfahren geltend machen, nicht aber in einem Eilschiedsverfahren. Dieses Begehren sei abgewiesen worden, hieß es am Donnerstagnachmittag in einer Mitteilung.

Der Signa-Investor Mubadala aus den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte die Signa und René Benko laut Medienberichten auch persönlich auf 713 Mio. Euro geklagt. Die Araber behaupten, Signa habe Finanzierungsvereinbarungen verletzt. Auch Investoren aus Luxemburg, die ebenfalls Mubadala zugerechnet werden, haben eine Schiedsklage eingebracht. Da geht es um weitere knapp 300 Mio. Euro.

Mubadala gehört seit Jahren zu den Financiers der Signa. Zuletzt war von einem Darlehen über rund 200 Mio. Euro berichtet worden, das mit 12 Prozent verzinst gewesen sein soll.

Die Signa Holding hatte trotz Rettungsversuchen - kolportiert wurden unter anderem Gespräche mit arabischen Geldgebern - am 29. November Insolvenz angemeldet. Schon davor war Benko in Abu Dhabi kein Unbekannter: Der Tiroler Investor soll laut Medienberichten in der Vergangenheit öfter in die Vereinigten Arabischen Emirate gereist sein, unter anderem in Begleitung des ehemaligen Bundeskanzlers und Ex-ÖVP-Chefs Sebastian Kurz. Laut einem Bericht des Magazins "News" soll Mubadala insgesamt 550 Mio. Euro in die Signa investiert haben. (APA)

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