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Israel im Norden in sehr hoher Bereitschaft

Israelischer Armeechef Halevi auch zum Schlag gegen Hisbollah bereit
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Das israelische Militär ist im Norden des Landes angesichts zunehmender Angriffe der Schiiten-Miliz Hisbollah aus dem Libanon nach eigenen Angaben in hoher Bereitschaft. "Heute haben wir eine Reihe von Plänen für verschiedene Eventualitäten gebilligt, und wir müssen darauf vorbereitet sein zuzuschlagen, falls nötig", sagte Generalstabschef Herzi Halevi am Mittwoch laut einer offiziellen Mitteilung bei einem Besuch des Armeekommandos im Norden Israels.

"Die israelischen Streitkräfte und ihr Nord-Kommando sind auf einem sehr hohen Niveau der Bereitschaft", sagte er. "Bisher wurde die Kampagne hier korrekt und sorgfältig durchgeführt, und so muss es auch weiterhin sein", fügte der Generalstabschef hinzu.

Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und der Hisbollah in der Grenzregion. Dabei gab es auf beiden Seiten Tote und Verletzte. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006. Sie nährt die Sorge vor einem neuen, größeren Krieg zwischen Israel und der Hisbollah. Die proiranische Schiiten-Miliz gilt als weitaus mächtiger und stärker bewaffnet als die islamistische Hamas im Gazastreifen. Die israelischen Behörden hatten zu Beginn des Gaza-Kriegs Zehntausende Bewohner der Region im Norden Israels aus Sicherheitsgründen ins Landesinnere gebracht.

Der amtierende australische Außenminister Mark Dreyfus betätigte am Donnerstag auf der Plattform X, dass bei einem Luftangriff im Südlibanon zwei Australier getötet wurden. Die Botschaft in Beirut stehe bereit, die Angehörigen konsularisch zu unterstützen. Für den Libanon gelte weiter eine Reisewarnung, schrieb er. Bei einem israelischen Angriff in der Nacht auf Mittwoch im Grenzort Bint Jbeil waren libanesischen Angaben zufolge drei Personen getötet worden. Die Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass es sich um zwei Brüder und die Ehefrau eines der Männer gehandelt habe. Demnach sei der Ehemann aus Australien gekommen, um seine Frau aus dem Libanon zu holen. Bei dem anderen Mann handelte es sich laut Angaben der proiranischen Hisbollah-Miliz um einer ihrer Kämpfer. Ob dieser zu den australischen Staatsbürgern zählte, war zunächst nicht klar.

"Unsere erste Aufgabe ist die sichere Rückkehr der Bewohner, und das wird Zeit brauchen", sagte Halevi. Die Hisbollah beschoss am Mittwoch nach israelischen Angaben die Grenzstadt Kiryat Shmona im Norden mit Raketen. Mehrere Gebäude seien beschädigt worden, teilte die israelische Polizei mit. Menschen wurden demnach nicht verletzt. Bei israelischen Angriffen auf Hisbollah-Stellungen im Südlibanon starben am selben Tag drei Menschen, unter ihnen ein Hisbollah-Kämpfer, wie die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete.

Die Kämpfe seit Anfang Oktober stellen an diesem Schauplatz die schwerste militärische Konfrontation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006 dar. Experten zufolge folgen sie aber immer noch gewissen unausgesprochenen Regeln. Beide Seiten vermeiden bisher eine weitere Eskalation. Die vom Iran ausgerüstete Hisbollah kontrolliert im Prinzip die Regierung im Libanon und verfügt über ein für Israel bedrohliches Raketenarsenal. Der jüdische Staat ist wiederum militärisch dazu fähig, dem Libanon unermesslichen Schaden zuzufügen.

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