Wert über dem Schnitt

81 spürbare Erdbeben wurden 2023 in Österreich erfasst, elf davon in Tirol

(Symbolbild)
© canva

Die stärksten Erdbeben des Jahres wurden in Gloggnitz (Niederösterreich) und in St. Veit an der Glan (Kärnten) registriert. Auch die Beben in Schwaz und Jenbach wurden heftig verspürt.

Wien – Im Jahr 2023 wurden mit dem Stationsnetz des Erdbebendienstes der Geosphere Austria weltweit rund 10.300 seismische Ereignisse registriert. Rund 1300 Erdbeben wurden in Österreich lokalisiert, davon waren 77 für die Bevölkerung spürbar. Außerdem wurden 2023 in Österreich vier Erdbeben aus dem benachbarten Ausland wahrgenommen, somit gab es hierzulande in Summe 81 spürbare Erdbeben, die stärksten sorgten für leichte Schäden wie Verputzrisse (Stand 29.12.2023, 10.00 Uhr).

„Der Wert liegt über dem Durchschnitt der letzten Jahre von 54 Beben pro Jahr, aber im Bereich der üblichen starken Schwankungen von Jahr zu Jahr", wurde Geosphere-Seismologin Rita Meurers in einer Aussendung am Freitag zitiert, „2022 und 2021 waren etwas mehr, mit 87 beziehungsweise 106 spürbaren Beben."

Bei den stärksten Erdbeben des Jahres in Gloggnitz (Niederösterreich) und St. Veit an der Glan (Kärnten) entstanden einige leichte Schäden wie Verputzrisse. Auch die Beben in St. Michael in der Obersteiermark sowie in Schwaz und Jenbach (beide Tirol) wurden heftig verspürt. Größere Gebäudeschäden durch Erdbeben traten im Jahr 2023 nicht auf.

Anzahl etwa gleich wie im Vorjahr

Die Anzahl gefühlter Ereignisse blieb 2023 etwa gleich hoch wie im Vorjahr, während die Zahl instrumentell registrierter Erdbeben in Österreich mit rund 1300 um etwa 40 Prozent niedriger war als im Jahr 2022.

2023 ereigneten sich in Niederösterreich 39 Erdbeben, die von der Bevölkerung wahrgenommen wurden. Dieser besonders hohe Wert ist auf eine außergewöhnliche Erdbebenserie bei Gloggnitz zurückzuführen. An zweiter Stelle liegt die Steiermark mit zwölf spürbaren Ereignissen. Danach folgen Tirol und Kärnten mit jeweils elf spürbaren Erdbeben. In Oberösterreich ereigneten sich drei verspürte Erdbeben, im Burgenland eines.

In Vorarlberg, Salzburg und Wien wurden keine fühlbaren Beben lokalisiert. Aus dem Ausland wurden vier Erdbeben in Österreich wahrgenommen, die Epizentren lagen in Kroatien, Slowenien, Italien und Deutschland.

Über das Online-Wahrnehmungsformular des Erdbebendienstes der Geosphere Austria und über die seit März 2021 angebotene App "QuakeWatch Austria" langten rund 11.900 Wahrnehmungsberichte beim Österreichischen Erdbebendienst ein. Mehr als 3.100 Meldungen aus der Bevölkerung wurden anlässlich des stärksten Erdbebens in Gloggnitz, Niederösterreich, gesendet. (APA)

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