Drei weitere Verdächtige in Gewahrsam nach Kölner Terroralarm
Ein mutmaßlich für Silvester geplanter islamistischer Terroranschlag auf den Kölner Dom hält die Polizei in Atem. Drei weitere Verdächtige sind in Gewahrsam. Der Anschlag habe mit einem Auto verübt werden sollen, sagte der Kölner Polizeipräsident Johannes Hermanns in einer Pressekonferenz.
Köln – Nach dem Terroralarm für den Kölner Dom sind am Sonntag drei weitere Verdächtige festgesetzt worden. Die Zugriffe seien in Duisburg, Herne und in Nörvenich im Kreis Düren erfolgt. Dort seien auch Wohnungen durchsucht worden. Der Anschlag habe mit einem Auto verübt werden sollen, sagte Kölns Polizeipräsident Johannes Hermanns bei einem Pressetermin am Sonntagabend. Der Innenminister des deutschen Bundeslands Nordrhein-Westfalens, Herbert Reul (CDU), sprach von einem „Erfolg".
Es habe sich herausgestellt, dass der schon am Heiligen Abend in Gewahrsam genommene Tadschike Teil eines größeren Netzwerkes sei, das sich auch auf andere Bundesländer und andere europäische Staaten erstrecke.
📽️ Video | Geplanter Anschlag auf Kölner Dom: drei Festnahmen
Islamistische Extremisten seien derzeit aktiver als sonst. „Die Polizei bemüht sich immer, ein paar Schritte voraus zu sein." Die etwa 1000 Polizisten, die an Silvester rund um den Dom im Einsatz seien, täten alles, um die Sicherheit der Feiernden zu gewährleisten. Bisher sei nichts Auffälliges gefunden worden. Einsatzleiter Frank Wißbaum sagte, die Tiefgarage unter dem Dom sei durchsucht worden - es sei aber nichts gefunden worden. Dabei seien auch Sprengstoffspürhunde im Einsatz gewesen. Seit dem frühen Morgen werde auch die Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage kontrolliert.
Reul sagte der Deutschen Presse-Agentur, es verwundere nicht, dass ein so herausragendes christliches Bauwerk wie der Kölner Dom in den Fokus islamistischer Terroristen gerate. „Das hat keinen überrascht." Es gebe immer eine abstrakte Anschlagsgefahr. „Islamistischer Terror ist nach wie vor auf deutschen Straßen als Gefahr vorhanden", sagte Reul. „Das haben wir oft verdrängt. Und immer, wenn so ein punktuelles Ereignis ist, sind wir wieder alle sehr elektrisiert." Es wäre aber falsch, dann in Panik zu geraten, so Reul. „Ich sage: Feiert! Benehmt euch! Passt auf - und genießt den Übergang ins neue Jahr!"
Die Polizei hatte kurz vor Weihnachten Hinweise auf einen geplanten islamistischen Terroranschlag auf den Kölner Dom erhalten. Ein 30-jährige Tadschike war am Heiligen Abend in Wesel in Gewahrsam genommen worden als Spezialeinheiten eine Wohnung durchsuchten. Er wird verdächtigt, die Kathedrale ausgespäht zu haben. Im Zusammenhang mit den kolportierten Anschlagsplänen in Köln war auch von Terrorgefahr in Wien und speziell für den Stephansdom die Rede gewesen. (APA/dpa)
Wohnung durchsucht
Razzia und Festnahmen nach Anschlagswarnung in Köln
Drei Personen festgenommen