Rund 80 Einsätze zu Silvester in Tirol: Rakete zerstörte Zimmerfenster, mehrere Brände
Die Feuerwehren hatten in der Neujahrsnacht wieder viel zu tun. In Zirl erlitt eine Frau einen Schock, als eine Silvesterrakete gegen ihr Fenster krachte. In Maurach, Hopfgarten und Fiss kam es zu Bränden. Auch die Rettungsdienste waren gefordert.
Innsbruck – Zu mehr als 80 Einsätzen mussten die Feuerwehren in Tirol laut einer ersten Bilanz der Leitstelle in der Silvesternacht ausrücken. Dabei kam es zu mehreren brenzligen Situationen durch Feuerwerkskörper, ernsthaft verletzt wurde den ersten Meldungen zufolge niemand.
In Zirl traf eine Silvesterrakete gegen 23.40 Uhr das Schlafzimmerfenster eines Einfamilienhauses. Dabei zerbrach die äußere Scheibe der Doppelverglasung. An der Innenscheibe seien Rußrückstände zurückgeblieben. Eine 40-jährige Frau, die sich zum Zeitpunkt des Aufpralles im Schlafzimmer aufhielt, habe einen Schock erlitten, so die Polizei.
Müllraum geriet in Maurach in Brand
In Maurach am Achensee ist durch unsachgemäß entsorgte Pyrotechnikgüter der Müllraum eines Gästehauses in Brand geraten. Wie die Polizei mitteilte, hatten zwei deutsche Urlauber gegen 0.30 Uhr mehrere Silvesterraketen und zwei Feuerwerksbatterien in der Meinung entsorgt, dass sie erloschen seien. Den Brand hatte einer der deutschen Urlaubsgäste gegen 1.30 Uhr selbst bemerkt, als er durch sein gekipptes Fenster Brandgeruch, Rauch und Knistergeräusche wahrnahm. Gemeinsam mit dem Hausbesitzer begann er, das Feuer mit Feuerlöschern zu löschen. Die alarmierte Feuerwehr konnte den Brand vollständig löschen. Es waren 25 Feuerwehrleute im Einsatz.
Bereits am Sonntagabend gegen 19.30 Uhr geriet in Hopfgarten eine Thujenhecke durch eine Silvesterrakete in Brand. Vermutlich war die Rakete von einer angrenzenden Skiwiese abgefeuert worden. Der Brand konnte von der Feuerwehr gelöscht werden. Es entstand erheblicher Sachschaden, Verletzte gab es nicht.
Am 1. Jänner 2024 gegen 02:00 Uhr brach in Fiss auf einer Terrasse eines Einfamilienhauses aus bisher unbekannter Ursache ein Brand aus. Ein Bewohner löschte das Feuer noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr Fiss. Ein weiterer Bewohner und eine Bewohner wurden mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus Zams eingeliefert, jedoch inzwischen wieder entlassen. Es entstand erheblicher Sachschaden.
Notfall in Sölden: Bergretter mussten zu Hütte aufsteigen
Zu einem internistischen Notfall kam es auf einer Hütte im Gemeindegebiet von Sölden. Auf 2800 Metern Seehöhe mussten Bergretter zu einem akut erkrankten Patienten aufsteigen und diesen versorgen. Da in der Nacht in Tirol keine Notarzthubschrauber zur Verfügung stehen, alarmierte die Leitstelle Tirol die Bergrettung Sölden sowie Bergrettungs-Ärzte, die zum Patienten aufstiegen.
Die Polizei zeigte zudem zwei Männer wegen des Besitzes und der Zündung verbotener Feuerwerkskörper an, die "vermutlich aus dem Osten eingeführt" worden seien. Der 18-Jährige und 27-Jährige hatten die Pyrotechnik-Güter gegen 18.20 Uhr in Völs gezündet. Die noch nicht abgefeuerten Feuerwerkskörper seien sichergestellt worden. Der 18-Jährige sei schon am Christtag wegen des Besitzes von mehreren Hundert verbotenen Feuerwerkskörpern angezeigt worden, hieß es.
Hochbetrieb in der Leitstelle Tirol
In der Leitstelle Tirol herrscht in der Silvesternacht immer Hochbetrieb. 14 Mitarbeiter:innen waren vor Ort, um die Einsätze zu koordinieren. Zwischen 18 Uhr und 5 Uhr morgens kam es zu insgesamt 327 Alarmierungen, davon 82 Feuerwehreinsätze und 327 Einsätze des Rettungsdienstes. Damit war die Zahl der Alarmierungen ähnlich hoch, wie im Vorjahr, als es 332 Einsätze gab.
"In der Kernzeit von 23.30 Uhr und 2.00 Uhr verzeichnete der Rettungsdienst in Tirol 72 Notfälle. Eine leichte Steigerung zum Vorjahr. Feuerwehreinsätze waren es heuer weniger. Generell sind die Einsatzzahlen vergleichbar mit dem Jahreswechsel 2022/23. Zusätzlich zu den genannten Vorfällen rückten die Feuerwehren zu kleineren Bränden aus. Der Rettungsdienst musste überwiegend zu Alkoholintoxikationen und Verletzungen nach Sturzgeschehen oder durch Feuerwerkskörper alarmiert werden“, sagt Florian Prosch, diensthabender Supervisor. (TT.com, APA)