Autofahrer zu schnell und abgelenkt: Zahl der Verkehrstoten stieg in Tirol
Sechs Tote mehr als 2022 waren im Vorjahr auf Tirols Straßen zu beklagen. Hauptunfallursachen sind laut VCÖ Ablenkung und nicht angepasste Geschwindigkeit.
Innsbruck – Für die Verkehrssicherheit war 2023 kein erfreuliches Jahr, stellt die Mobilitätsorganisation VCÖ fest. In Tirol nahm die Zahl der Verkehrstoten im Vorjahr auf 35 zu. Im Jahr 2022 kamen 29 Menschen im Straßenverkehr ums Leben. Auch österreichweit stieg die Zahl der Verkehrstoten. Der Verkehrsclub spricht sich für verstärkte Maßnahmen gegen die Hauptunfallursachen Ablenkung und nicht angepasste Geschwindigkeit aus. Niedrigeres Tempo und erhöhte Aufmerksamkeit reduzieren das Unfallrisiko im Straßenverkehr.
Die Zahl der Todesopfer war in Tirol in der Vergangenheit bereits niedriger als im Vorjahr: Im Jahr 2014 wurden 30 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet, 29 in den Jahren 2017, 2021 und 2022, informiert der VCÖ. Der historisch niedrigste Wert wurde im Jahr 2020 erreicht, als der Straßenverkehr in Tirol 26 Menschen das Leben kostete. Im Bundesländer-Vergleich verzeichnete Niederösterreich im Vorjahr die mit Abstand meisten Todesopfer im Straßenverkehr.
Auch österreichweit stieg die Zahl der Verkehrstoten im Jahr 2023. "Die zahlreichen Todesopfer sind Mahnung, verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen umzusetzen, um die Zahl der schweren Verkehrsunfälle zu reduzieren", stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest. Hauptunfallursachen waren Ablenkung und Unachtsamkeit sowie nicht angepasste Geschwindigkeit.
Wer mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert so schlecht wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille, verdeutlicht der VCÖ. Deshalb sollte Handy-am-Steuer ins Vormerksystem aufgenommen werden, wie das in vielen EU-Staaten bereits der Fall ist.
Auch niedrigeres Tempo hilft, fatale Folgen von Unachtsamkeit und Ablenkung zu verhindern. Insgesamt reduziert niedrigeres Tempo den Anhalteweg, der sich aus Reaktionsweg und Bremsweg zusammensetzt. Dadurch sinkt das Unfallrisiko. Auf Freilandstraßen kann mit mehr Tempo 80 statt 100 die Zahl schwerer Verkehrsunfälle reduziert werden. Im Ortsgebiet erhöht mehr Tempo 30 statt 50 die Verkehrssicherheit. "Gerade für Kinder, die zur Schule gehen, ist es wichtig, dass es nicht nur direkt vor der Schule, sondern am gesamten Schulweg verkehrssicher ist. Wenn Gemeinden sehen, dass es eine Temporeduktion für die Verkehrssicherheit braucht, dann sollen sie diese auch einfach umsetzen können", betont Gratzer. (TT.com)