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Das Optimum aus zwei Welten

Peter Penz war gemeinsam mit Georg Fischler einer der weltbesten Rodler. Inzwischen gibt er seine Erfahrungen als Trainer weiter.
© ÖRV

Nach Silber und Bronze bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang ist Peter Penz im Sommer 2018 vom Schlitten ab- und in den Betreuerstab des Österreichischen Rodel-Verband eingestiegen. In seiner sechsten Saison an der Bande, spricht der mehrfache Medaillengewinner bei Welt- und Europameisterschaften über seine Zusammenarbeit mit Rodel-Ikone Georg Hackl, seine Überstunden im Schlittenraum und die Erwartungen für die bevorstehende Europameisterschaft in Igls.

Peter, du bist gemeinsam mit Georg Hackl für die technische Weiterentwicklung im Schlittenbau und die Abstimmung des Materials an den Renn- und Trainingstagen verantwortlich, dazu kommen noch deine Aufgaben an der Bahn. Wie lange und intensiv sind deine Tage während der Saison?

Peter Penz: Wir haben eine bärenstarke Truppe, sehr hohe Ansprüche und den Drang, uns ständig weiterzuentwickeln, damit sind die Abläufe zwangsläufig intensiv. Ein wesentlicher Faktor ist die Feedback-Kommunikation mit den Aktiven, eine fundierte Videoanalyse und die entsprechende Umsetzung im Schlittenraum. Die Tage beginnen in der Regel um 7 Uhr morgens und enden zumeist knapp vor Mitternacht. Neben unserer Tätigkeit an der Bahn und der Arbeit im Schlittenraum bleibt wenig Luft, zwei warme Mahlzeiten täglich sind aber drinnen. (lacht)

Wie verläuft die Zusammenarbeit mit Georg Hackl, der das ÖRV-Team seit dem Vorjahr verstärkt?

Penz: Absolut positiv! Wir ergänzen uns sehr gut, versuchen aus beiden Welten das Optimum herauszuholen. Schorsch hat 18 lange Jahre für den deutschen Bob- und Schlittenverband BSD gearbeitet, die unterschiedlichen Zugänge und verschiedenen Schlittensysteme auf einen Nenner zu bringen bleibt die Kunst und tägliche Herausforderung. Wir sind auf einem guten Weg, noch ist das Ziel aber nicht erreicht.

Peter Penz freut sich auf die Heim-EM in Innsbruck/Igls.
© ÖRV

Mit der Heim-Europameisterschaft in Igls wartet auf die Rodelfans ein wahrer Leckerbissen. Mit welchen Erwartungen startet ihr in die Titelkämpfe?

Penz: In meinen Augen ist Igls eine der schönsten Bahnen im Weltcup. Hinzu kommt der Heimvorteil, der mich persönlich immer sehr beflügelt hat. Ich habe gewusst, wenn ich meine Leistung abrufe, bin ich daheim bei der Musik dabei. Klar ist der Druck von außen und der Druck, den man sich selber macht, höher als sonst, aber damit gilt es umzugehen. Wir haben bewiesen, dass wir in allen Disziplinen um den Sieg mitrodeln können, müssen von der Abstimmung flexibel bleiben und werden voll attackieren. Ich bin von einem Happy End überzeugt und blicke den Medaillenentscheidungen sehr zuversichtlich entgegen.

Du hast im Doppelsitzer gemeinsam mit Georg Fischler über ein Jahrzehnt in der absoluten Weltspitze mitgemischt, hat dich der sensationelle Einstieg von Thomas Steu und Wolfgang Kindl, die in ihrer ersten gemeinsamen Saison gleich von Null auf Hundert gekommen sind, überrascht?

Penz: Ja und nein. Beide sind exzellente Rodler, beide sind bis über die Ohren motiviert, sehr lernwillig und mit viel Leidenschaft am Werk. Wolfgang ist aber von der Statur ganz anders als Lorenz Koller, der zuvor mit Thomas ein bärenstarkes Doppel gebildet hat. Damit haben wir den Schlitten komplett umbauen müssen. Dass das Material vom Fleck weg so marschiert und die Jungs derart gut performen, kam wohl für alle Beteiligten etwas überraschend.

Weitere Infos unter www.rodel-austria.at

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