Nordkorea schießt scharf und provoziert damit Südkorea
Südkorea beklagt einen Raketenhagel in der Nähe umstrittener Inseln und spricht von Provokation.
Seoul – Nordkorea hat am Freitag nach Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministeriums mehr als 200 Granaten in der Nähe zweier südkoreanischer Inseln abgefeuert. Sie sollen aber noch auf der nordkoreanischen Seite der Grenze eingeschlagen haben. Die Bewohner der Inseln Baengnyeong und Yeonpyeong wurden aufgefordert, sich vorsorglich in Sicherheit zu bringen. Der südkoreanische Generalstab sprach von einem „Akt der Provokation, der die Spannungen verschärft und den Frieden auf der Koreanischen Halbinsel bedroht“.
Nordkorea sorgt immer wieder für Zwischenfälle im Seegebiet westlich der Halbinsel. Nach dem Koreakrieg (1950–53) gab es lediglich einen Waffenstillstand. Die Seegrenze wurde von einem UNO-Kommando gezogen, was Nordkorea nicht anerkennt. 2010 sank ein südkoreanisches Kriegsschiff nahe Baengnyeongdo. 46 Soldaten kamen um. Südkorea machte Nordkorea dafür verantwortlich.
Spannungen haben zugenommen
Die Spannungen zwischen beiden Ländern haben zuletzt wieder zugenommen. Nordkoreas stalinistischer Diktator Kim Jong-un hat die Rhetorik verschärft und betreibt eine massive Aufrüstung. Dazu gehören auch vom Weltsicherheitsrat verbotene Atom- und Raketentests. Das Land müsse „das Schwert schärfen“, hatte er erst am Sonntag wieder gesagt.
Der lange Zeit international eher ausgegrenzte Kim hat sich im Ukraine-Krieg auf die Seite Russlands geschlagen, was ihm eine enge Kooperation mit Moskau einbrachte. Darüber hinaus gilt China als Nordkoreas Schutzmacht. Das demokratisch verfasste Südkorea hingegen ist mit den USA verbündet. Die beiden Staaten haben angesichts der Drohungen aus dem Norden zuletzt ihre Verteidungszusammenarbeit verstärkt und Manöver abgehalten, was wiederum Kim erzürnt. (TT, dpa, APA, AFP)
Empfang mit rotem Teppich
Kim Jong Un besuchte Flugzeugwerk im Osten Russlands
Gespräche über Waffen
Kreml bestätigte geplantes Treffen zwischen Putin und Kim Jong-un
Säbelrasseln in Pjöngjang