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In der Ruhe liegt die Kraft

Fitmacher: Schlierenzauer gibt auch im Kraftraum den Takt vor.
© ÖRV/Ebermann

Lukas Schlierenzauer hat seine aktive Laufbahn aufgrund von Hüft- und Rückenproblemen früher beenden müssen als ihm lieb war. Die Leidenschaft für den Rodelsport hat den 26-jährigen Tiroler aber deshalb nicht losgelassen – im Gegenteil. Seit vier Jahren im Betreuerstab des Österreichischen Rodel-Verband integriert, ist der jüngere Bruder von Skisprung-Legende Gregor Schlierenzauer mittlerweile Cheftrainer der ÖRV-Junior:innen.

Dein Bruder hat sich für Stams und eine Schanzen-Karriere entschieden, dich hat der Rodelsport in deinen Bann gezogen – wie kam es dazu?

Lukas Schlierenzauer: Zum einen hat mich mein Onkel Markus Prock motiviert, zum anderen hat es mich immer geärgert, wenn meine Cousine Nina, anstatt mit mir weiterzuspielen, zum Rodeltraining gegangen ist. Irgendwann habe ich sie begleitet und war sofort begeistert.

Du bist seit der vergangenen Saison Cheftrainer im Juniorenbereich, hast mit Markus Kleinheinz, Karl Brunner und Philip Knoll lauter ehemalige Top-Rodler als Trainerkollegen an deiner Seite.

Junioren-Cheftrainer Lukas Schlierenzauer.
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Schlierenzauer: Wir sind im Nachwuchs generell mit sehr viel Kompetenz gesegnet. In der Jugend A ist mit Rene Friedl ein mega erfolgreicher und erfahrener Trainer federführend, auch bei den Junior:innen haben wir punkto Betreuung viel Erfahrung und Kompetenz im Angebot.

Welcher Trainer hat deinen Weg am meisten beeinflusst?

Schlierenzauer: Sicherlich Markus Kleinheinz. Seine ruhige, nüchterne Art und sein abgeklärter Zugang hat sehr auf mich abgefärbt und prägt mich nach wie vor.

Worauf legst du im Tagesgeschäft besonders wert?

Schlierenzauer: Wichtig ist mir, den Jungen trotz der beinharten Arbeit und Vorbereitung auf den absoluten Spitzensport auch eine gewisse Lockerheit zu vermitteln. Das soll nicht heißen, dass wir Dinge auf die leichte Schulter nehmen, aber die Leidenschaft und Liebe zum Sport muss immer der Antrieb bleiben.

Wie intensiv ist der Job, wie sieht dein Arbeitstag an einem Rennwochenende aus?

Schlierenzauer: Die ersten sechs bis acht Stunden des Tages bin ich an der Bahn, nach den Rennen folgen Besprechungen und Videoanalysen, dann arbeiten wir an der Athletik und im Schlittenraum. Nach dem Abendessen folgen noch Meetings mit den Trainerkollegen und die Abstimmung für den nächsten Tag. Es ist schon recht knackig, läuft alles nach Plan, komme ich aber in der Regel noch vor Mitternacht ins Bett.

Haben allen Grund zur Freude: Österreichs Junior:innen sind bereit für den nächsten Schritt.
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Im Rahmen der Heim-Europameisterschaft am kommenden Wochenende dürfen sich auch einige deiner Athletinnen im Konzert der Großen beweisen, was traust du ihnen zu?

Schlierenzauer: Lisa Zimmermann und Dorothea Schwarz haben sich bereits im Vorjahr bei der Weltmeisterschaft der Arrivierten zeigen dürfen und bekommen auch jetzt ihre Chance, zudem nimmt Dorothea am kommenden Wochenende auch den Nationencup im Einsitzer in Angriff. Im Doppelsitzer können sie definitiv aufzeigen und überraschen, im Vordergrund steht aber das Sammeln von Erfahrungen und der Lerneffekt. Barbara Allmaier verstärkt uns heuer noch bei der Junioren-Weltmeisterschaft, ist aber sonst seit dieser Saison fixer Bestandteil des A-Nationalteams. Sie hat sich dort super eingefügt und profitiert von unserem starken Damen-Team. Allen voran von Madeleine Egle, mit der sie sich auch das Zimmer teilt.

Gut am Weg: Barbara Allmaier hat den Sprung ins A-Team geschafft.
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