Neue Angriffe im Roten Meer: Raketen und Drohnen abgefangen
Die vom Iran unterstützten Houthi-Rebellen haben einen Großangriff im Roten Meer für sich reklamiert. In einer Mitteilung der militanten Gruppe hieß es am Mittwoch, die Attacke sei eine Vergeltungsaktion für die Tötung mehrer Kämpfer durch das US-Militär Ende Dezember. Am Dienstagabend (Ortszeit) hatte das US-Regionalkommando bereits über den Angriff berichtet. 18 Drohnen und drei Raketen seien von Einheiten der USA und Großbritanniens abgefangen worden.
Verletzte oder Schäden sind demnach nicht gemeldet worden. Es sei der 26. Angriff der Huthis auf Handelsschifffahrtswege im Roten Meer seit dem 19. November gewesen.
Angesichts einer zunehmenden Zahl von Angriffen auf Handelsschiffe im Roten Meer durch die Houthi-Rebellen hatte das US-Militär in der Region seine Zusammenarbeit mit den Streitkräften anderer Länder Mitte Dezember verstärkt. An der neuen Sicherheitsinitiative mit dem Namen "Operation Prosperity Guardian" beteiligen sich nach Angaben aus dem US-Verteidigungsministerium in Washington mehrere Länder, darunter das Vereinigte Königreich, Bahrain, Kanada, Frankreich, Italien, die Niederlande, Norwegen, die Seychellen und Spanien. Durch die stärkere Kooperation zwischen den Seestreitkräften soll der Schutz von Handelsschiffen verbessert werden.
Großbritanniens Verteidigungsminister Grant Shapps drohte am Mittwoch via X (früher Twitter) den Houthi-Rebellen mit Konsequenzen: "Großbritannien hat gemeinsam mit seinen Verbündeten bereits klar gemacht, dass diese illegalen Angriffe absolut inakzeptabel sind", schrieb Shapps, "und wenn sie fortgesetzt werden, werden die Houthis die Konsequenzen tragen. Wir werden die nötigen Maßnahmen ergreifen, um unschuldige Leben und die weltweite Wirtschaft zu schützen."
Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Houthis immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Nur Frachtern, die Hilfsgüter für den Gazastreifen lieferten, würde die Durchfahrt gewährt. Mehrere Schiffe wurden seitdem angegriffen, unter anderem auch ein Containerfrachter der deutschen Reederei Hapag-Lloyd. Große Reedereien meiden zunehmend die Route durch das Rote Meer und den Suezkanal. Die Houthi-Rebellen greifen auch Israel immer wieder direkt mit Drohnen und Raketen an.
Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer. Der Suezkanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet damit die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa. Die Alternativstrecke um das südafrikanische Kap der Guten Hoffnung verlängert die Transporte um einige Tage.