Hohe Quoten auch nach „Corona-Matura“: 89,4 Prozent schafften Reifeprüfung
Die Einberechnung der Noten wurde beibehalten. 2023 schafften 89,4 Prozent die Matura beim Haupttermin.
Wien – Auch nach Auslaufen fast aller der aufgrund der Corona-Pandemie eingeführten Erleichterungen bei der Reifeprüfung sind die Erfolgsquoten vergleichsweise hoch geblieben. Beim Matura-Haupttermin im Frühling bzw. Sommer 2023 wurden zwar etwas schlechtere Resultate als in den drei Jahren davor erzielt - sie lagen aber noch immer deutlich über den Resultaten der Vor-Corona-Zeit, zeigt eine am Donnerstag veröffentlichte Auswertung der Statistik Austria.
So schafften in den Jahren 2017 bis 2019 jeweils rund 85 bis 86 Prozent der zum Haupttermin angetretenen Schülerinnen und Schüler die Reifeprüfung. In den ersten beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 schnellte diese Quote auf jeweils rund 94 Prozent hinauf, 2022 waren es dann mit 90,5 Prozent wieder etwas weniger - vermutlich auch, weil einige der Erleichterungen wieder weggefallen sind. 2023 fielen dann weitere Sondermaßnahmen weg, die Erfolgsquote betrug nun 89,4 Prozent.
Pandemiebedingt waren 2020 neue Matura-Regeln eingeführt worden. Unter anderem war die mündliche Matura nur freiwillig, außerdem gab es maximal drei schriftliche Prüfungen, und die Arbeitszeit bei den Klausuren wurde um eine Stunde verlängert. Dazu wurde für die Maturanote neben der Prüfungsnote auch die Jahresnote herangezogen.
2021 und vor allem 2022 fielen dann manche Erleichterungen wieder weg. Ab dem Anfang Maturatermin 2023 galten wieder fast die "alten" Maturaregeln. Große Ausnahme: Beibehalten und ins Regelwesen überführt wurde mit der Einbeziehung der Jahresnote die vermutlich deutlichste Änderung.
Prüfungsergebnisse seit 2020 „deutlich verbessert“
"Seit der Ablauf der Matura im Jahr 2020 pandemiebedingt geändert wurde, haben sich die Prüfungsergebnisse deutlich verbessert", so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer Aussendung. So hatten etwa beim Haupttermin 2023 nur 6,7 Prozent der Kandidatinnen und Kandidaten in mindestens einem Fach einen Fünfer. Zum Vergleich: Im Jahr 2019, also im letzten Jahr vor Corona, war dieser Anteil mit 12,7 Prozent noch fast doppelt so hoch. Weitere 3,6 Prozent schlossen 2023 die Matura deshalb nicht ab, weil sie nicht zu allen Prüfungsteilen angetreten waren (ohne dass sie einen der absolvierten Prüfungsteile negativ abschlossen).
In den Corona-Jahren hat übrigens nicht nur die Bestehensquote deutlich zugenommen - auch die Noten generell wurden besser. So absolvierten vor der Pandemie zwischen 15 und 17 Prozent der Angetretenen die Reifeprüfung mit ausgezeichnetem Erfolg (Notenschnitt maximal 1,5 und kein "Genügend" bzw. "Nicht Genügend", Anm.). 2020 waren es dann 19 Prozent, 2021 24 Prozent, 2022 21 Prozent und 2023 20 Prozent.
Keinen großen Unterschied gab es 2023 bei den Bestehensquoten zwischen AHS (89,2 Prozent) und BHS (89,6 Prozent). Anders bei den ausgezeichneten Erfolgen: An den AHS schafften knapp 26 Prozent eine Matura mit Vorzug, an den BHS lediglich 15 Prozent. (APA)