Kein Spaziergang für Djokovic in der ersten Runde der Australian Open
Zwei große Favoriten sind in Melbourne eine Runde weiter. Wobei sich Novak Djokovic mehr als erwartet mühen musste.
Melbourne – Novak Djokovic hat zum Auftakt der Australian Open, die erstmals an einem Sonntag eröffnet wurden, nicht den erwarteten Spaziergang in die zweite Runde gehabt. Der 36-jährige Serbe wurde vom erst 18-jährigen kroatischen Qualifikanten Dino Prizmic enorm gefordert, ehe er sich doch noch nach 4:01 Stunden mit 6:2,6:7(5),6:3,6:4 durchsetzte. Im dritten Satz hatte der Außenseiter schon 3:2 mit Break geführt, doch Djokovic hielt dagegen.
Djokovic feierte damit seinen 29. Sieg in Folge in Melbourne und war nachdem vom Ergebnis her nur scheinbar ungefährdeten Sieg erleichtert. Die Nummer 178 der Welt forderte die Nummer eins über weite Strecken, kämpfte auch bei aussichtslosen Rückständen weiter und erhielt am Ende mehrere Minuten lang Lob von Djokovic. Erst nach dem siebenten Matchball durfte der „Djoker“ durchatmen.
Video | Weltklasse-Aktion von Prizmic
„Er hat jeden Applaus heute verdient, er ist ein toller Spieler und so reif für sein Alter. Das Match hätte auch für ihn ausgehen können. Er hat mich wirklich für mein Geld laufen lassen“, sagte Djokovic über den Kroaten, einen Landsmann seines Trainers Goran Ivanisevic. „Er wird ein paar große Dinge in seiner Karriere schaffen“, vermutete der Weltranglisten-Erste. „Puh, wenn ich nachdenke, ich bin doppelt so alt wie er“, sorgte er für Lacher im Publikum, in dem auch Andre Agassi saß.
Bereits zuvor hat sich Mitfavorit Jannik Sinner in seinem ersten Match des Jahres gleich einmal so präsentiert, wie er 2023 beendet hatte. Der als Nummer vier gesetzte Italiener und Wien-Sieger hatte ein sehr starkes Saisonfinish hingelegt und im Herbst Djokovic, Carlos Alcaraz und Daniil Medwedew bezwungen. Gegen den Niederländer Botic van de Zandschulp setzte er sich mit 6:4,7:5,6:3 durch. „Das war mein erstes Saisonmatch und es bedeutet mir viel, gewonnen zu haben“, sagte Sinner, der u.a. von den „Karottenbuben“ angefeuert wurde, eine Gruppe von als Karotten verkleideten Fans.
Video | Highlights vom Sinner-Sieg
Bei den Frauen hatte Ex-Champion Caroline Wozniacki bei ihrem Melbourne-Comeback nach vier Jahren leichtes Spiel. Die als Nummer 20 gesetzte Vorjahres-Halbfinalistin Magda Linette musste bei 2:6,0:2 verletzt aufgeben. „Natürlich wollte ich nicht, dass es so endet. Ich hoffe, es ist nicht zu schlimm und sie ist bald wieder fit“, meinte die Dänin in Richtung ihrer polnischen Gegnerin.
Bemerkenswert war der Tennis-Nachwuchs schon am ersten Turniertag: Mit der Tschechin Brenda Fruhvirtova und der Russin Alina Kornejewa schafften zwei 16-Jährige den Sprung in Runde zwei. Fruhvirtova besiegte die Rumänin Ana Bogdan mit 2:6,6:4,6:3, Kornejewa gewann gegen die Spanierin Sara Sorribes Tormo mit 4:6,6:3,6:2. Zuletzt hatten 2007 in Wimbledon zwei 16-Jährige die erste Runde bei einem Grand-Slam-Turnier überstanden: die spätere Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki aus Dänemark und die später zweimalige Wimbledon-Viertelfinalistin aus Vorarlberg, Tamira Paszek.