Feuer an Bord

Houthis griffen nach US-Angaben wieder Frachter im Roten Meer an

Unter der Flagge der Marshallinseln war der Frachter für ein US-Unternehmen unterwegs. Es gab Feuer an Bord, aber keine Verletzten. Sunak rechtfertigt die Luftschläge gegen die Houthi-Rebellen: Die Bedrohung von Schiffen muss aufhören.

Sanaa – Die jemenitischen Houthi-Rebellen haben offenbar erneut ein Containerschiff im Roten Meer angegriffen und getroffen. Das Regionalkommando des US-Militärs teilte am Montagnachmittag auf X (ehemals Twitter) mit, die Rebellen hätten eine ballistische Antischiffrakete auf die M/V Gibraltar Eagle abgefeuert. Sie wurde demnach aus von Houthi-kontrollierten Gebieten im Jemen abgeschossen. Der US-Frachter fahre unter der Flagge der Marshallinseln. Es habe keine Verletzte gegeben.

An Bord des unter der Flagge der Marshall-Inseln fahrenden US-Frachters sei in Folge gegen 16.00 Uhr (14.00 Uhr MEZ),ein Feuer ausgebrochen, erklärte Ambrey, ein britisches Risikomanagement-Unternehmen für Schifffahrt. Das Schiff sei aber weiterhin seetüchtig, verletzt wurde demnach niemand. Das Schiff habe keine Verbindung zu Israel, fügte das Unternehmen hinzu.

„Direkter Treffer“

Der Beschuss habe zu einem "direkten Treffer" geführt, sagt ein Sprecher des Militärs der Houthis, Jahja Sarea. Alle britischen und US-Schiffe und Kriegsschiffe, die an der "Aggression" gegen den Jemen beteiligt seien, würden Ziele der Gruppe sein. Am frühen Nachmittag hatte das US-Militär nach eigenen Angaben bereits einen Angriffsversuch im Roten Meer registriert. Eine Rakete sei auf Schifffahrtsrouten im südlichen Roten Meer abgefeuert worden. Die Rakete sei jedoch an Land im Jemen eingeschlagen.

Die vom Iran unterstützen Houthis äußerten sich zunächst nicht. Ein Sprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur, sie würden weiter Schiffe im Roten Meer angreifen, die in Richtung Israel unterwegs seien oder deren Herkunftsländer Israel unterstützten.

Seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Huthi-Rebellen immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Große Reedereien meiden zunehmend die Route. Wegen des Vorgehens der Huthi attackierten die USA und Großbritannien zuletzt Stellungen der Gruppe im Jemen, unterstützt von den Niederlanden, Kanada, Australien und Bahrain.

Sunak rechtfertigt Angriff

Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak rechtfertigte in diesem Zusammenhang die Luftschläge gegen Huthi-Rebellen im Jemen und drohte mit neuen Aktionen, sollten weiterhin Schiffe im Roten Meer angegriffen werden. "Die Bedrohung der Schifffahrt muss aufhören", sagte Sunak am Montag im Parlament in London. "Illegal festgehaltene Schiffe und Crews müssen freigelassen werden. Und wir bleiben vorbereitet, um unseren Worten Taten folgen zu lassen."

Sunak sprach von Selbstverteidigung. Es habe sich um begrenzte Angriffe gehandelt und es seien keine zivilen Opfer gemeldet worden. "Ich kann dem Parlament heute berichten, dass nach unserer ersten Einschätzung alle 13 geplanten Ziele zerstört wurden", sagte Sunak.

Auf den neuerlichen Angriff angesprochen sagte Sunak, er werde nicht über weitere Militäraktionen spekulieren. Großbritannien werde aber nicht zögern, seine Sicherheit und Interessen zu verteidigen. Man habe versucht, den Konflikt durch Diplomatie zu lösen, die Huthi hätten aber ihren rücksichtslosen Weg fortgesetzt. Sunak wehrte sich gegen Kritik, vor den Luftschlägen nicht umfassend das Parlament konsultiert zu haben. Dies sei aus Sicherheitsgründen nicht möglich gewesen, sagte er. (APA/dpa/Reuters/AFP)

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