Abschied nach 100 Folgen: Münchner „Tatort“-Duo sagt „Servus“
Die Münchner Kommissare Batic und Leitmayr gehen in Rente: Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl kündigen ihren Abschied vom „Tatort“ an. 2025 soll die letzte Klappe fallen.
München – 93 Fälle haben die Schauspieler Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl als Komissare Batic und Leitmayer seit 1991 gelöst. Der 94. heißt „Das Wunderkind“ und kommt am 4. Februar in der ARD und auf ORF 2 zur TV-Premiere. Dann, das bestätigte der Bayerische Rundfunk (BR) nun, werden noch sechs weitere Filme mit dem populären Ermittler-Duo folgen, bevor Batic und Leitmayer in den televisionären Ruhestand gehen.
„Wir suchten nach einer magischen Zahl zum Abschiednehmen – unser Favorit war die 99“, sagt Miroslav Nemec, der Komissar Batic verkörpert. Aber die Verantwortlichen im BR hätten sich eine „runde Zahl“ gewünscht. „Deshalb haben wir uns auf 100 geeinigt“, so Nemec. Die letzten sechs Filme sollen bis Ende 2025 abgedreht werden. „Als Tatort-'Hauptkommissare' haben Udo und ich in den letzten Jahren einige echte Polizeikollegen und einen Münchner Polizeipräsidenten mit in den Ruhestand verabschiedet. Die waren alle etwas jünger als wir. Für uns ein guter Anlass, ebenfalls irgendwann 'Servus' zu sagen“, erklärt Nemec, der heuer 70 Jahre alt wird.
Udo Wachtveitl nennt sein „Tatort“-Engagement, das am 1. Jänner 1991 mit der Folge „Animals“ begann, „das längste gschlamperte Verhältnis, das ich je hatte“. In ihrem ersten Fall mussten Batic und Leitmayr den Mord an einer Tierschützerin aufklären. Zunächst wurden beide Schauspieler für sechs Filme verpflichtet. „Die langfristigen Verträge waren uns viel zu unübersichtlich. Danach haben wir uns auf das berühmte ‚Schau’n mer mal‘ geeinigt“, sagt Wachtveitl.
Mehr als 30 Jahre „Schau’n mer mal‘ später führt ihr 94. Fall die Münchner Ermittler ins Gefängnis: In „Das Wunderkind“ sollen sie einen Mord in einer Justizvollzugsanstalt aufklären.
Doch wie beendet man ein „gschlampertes Verhältnis“ das drei Jahrzehnte gehalten hat? Nemec und Wachtveitl halten sich bedeckt. Einen dramatischen TV-Tod schließen sie aus. „Dafür leben Batic und Leitmayr zu gern. Aber wir sind auch nicht Keith Richards und Mick Jagger, die mit 80 noch arbeiten müssen. Trotzdem, die 100 machen wir schon noch voll, versprochen. Folgen, nicht Jahre, keine Sorge“, sagt Wachtveitl.
Nachfolge wird „zu gegebener Zeit bekannt gegeben“
Mit dann 100 Filmen gehen Batic und Leitmayr als meistbeschäftigtes „Tatort“-Team in die deutschsprachige TV-Geschichte ein. Die dienstälteste Tatortkommissarin ist die von Ulrike Folkerts gespielte Lena Odenthal, die seit 1989 in und um Ludwigshafen ermittelt. Sie kommt allerdings „nur“ auf 79 Filme.
Österreichs derzeitiger „Tatort“-Kriminaler, der von Harald Krassnitzer gespielte Moritz Eisner, ist seit 1999 im Einsatz. Seit 2011 steht ihm Bibi Fellner (Adele Neuhauser) zur Seite. Elf Österreichische „Tatorte“ wurden in Tirol gedreht – zuletzt 2011 („Lohn der Arbeit“).
München soll auch nach dem Abschied des populären Ermittlerduos „Tatort“-Schauplatz bleiben. Wer ab 2026 dort ermitteln wird, ist aber noch nicht entschieden. Wer Miroslaw Nemec und Udo Wachtveitl nachfolgen wird, werde „zu gegebener Zeit bekannt gegeben“, kündigt Bettina Ricklefs, BR-Programmbereichsleiterin für Spielfilme und Serien, an. (jole)