Kultur Ausland

US-Behörden geben weitere Schiele-Werke an Grünbaum-Erben ab

Die beiden zurückkehrenden Werke von Egon Schiele (re. oben und unten)
© APA

Die US-Behörden geben zwei weitere Zeichnungen des österreichischen Expressionisten Egon Schiele an die Erben des jüdisch-österreichischen Kabarettisten und Kunstsammlers Fritz Grünbaum zurück. Die Zeichnungen befanden sich zuletzt im Kunstmuseum der Hochschule Oberlin College im Bundesstaat Ohio und im Carnegie-Kunstmuseum in Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania.

Mit den beiden Zeichnungen erhöht sich die Zahl der in den USA an Grünbaums Nachfahren zurückgegebenen Werke auf zehn. Bereits im September hatten die US-Behörden sieben Schiele-Zeichnungen übergeben, ein weiteres Werk folgte im Oktober. Bei den nunmehr zurückgegebenen Werken handelt es sich um "Mädchen mit schwarzem Haar", dessen Schätzwert die Staatsanwaltschaft von Manhattan mit 1,5 Millionen Dollar (1,38 Mio. Euro) angibt, und "Porträt eines Mannes" mit einem Schätzwert von rund einer Million Dollar (knapp 919.000 Euro).

In Österreich waren entsprechende Rückgabeforderungen zurückgewiesen worden. An den Kriterien des Kunstrückgabegesetzes orientiert, fand die Kommission für Provenienzforschung keine Belege für eine Beschlagnahme durch die NS-Behörden oder für nichtige Rechtsgeschäfte bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.

Der Kunstsammler und Kabarettist Fritz Grünbaum, ein Kritiker der Nationalsozialisten, besaß hunderte Kunstwerke, von denen mehr als 80 von Schiele stammten. Er wurde 1938 von den Nazis in Österreich festgenommen und in das KZ Dachau bei München deportiert, wo er 1941 starb.

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