Vorerst keine Zinssenkung: EZB lässt Leitzins unverändert bei 4,5 Prozent
Niedrigere Zinsen könnten der schwächelnden Konjunktur auf die Sprünge helfen. Der Zeitpunkt für Zinssenkungen ist für die EZB noch nicht gekommen.
Frankfurt – Die Euro-Währungshüter geben trotz zunehmender Konjunktursorgen Forderungen nach einer Zinssenkung vorerst nicht nach. Der Leitzins, zu dem sich Banken im Euroraum frisches Geld bei der Europäischen Zentralbank (EZB) besorgen können, bleibt zunächst bei 4,5 Prozent. Das entschied der EZB-Rat bei seiner ersten Sitzung im neuen Jahr am Donnerstag in Frankfurt.
Der Einlagenzins, den Banken für geparkte Gelder erhalten, verharrt nach der Entscheidung des EZB-Rats vom Donnerstag bei 4,0 Prozent. Dies ist das höchste Niveau seit Bestehen der Währungsunion 1999.
Im Juli 2022 hatte die EZB die Jahre der Null- und Negativzinsen beendet, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen. Zehn Mal in Folge schraubte die Notenbank die Zinsen nach oben. Höhere Zinsen verteuern Kredite, was die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken kann. Teurere Kredite sind allerdings zugleich eine Last für die Wirtschaft, weil sich kreditfinanzierte Investitionen verteuern.
Dass die Inflation zuletzt tendenziell rückläufig war, verschafft den Währungshütern Spielraum, die Geldpolitik wieder zu lockern. Von Zinssenkungen könnte die schwächelnde Konjunktur im Euroraum und in Europas größter Volkswirtschaft Deutschland profitieren. (dpa)