Chronik Ausland

Schweizer Segler verlor Finger und landete in Australien

Ein Schweizer Segler hat auf einem Solotrip in einem Sturm seinen kleinen Finger verloren, sich selbst verarztet und ist schließlich mit Glück an der australischen Westküste gelandet. Der Unfall habe sich südlich des Kaps der Guten Hoffnung in Südafrika ereignet, sagte Ralph Bender dem australischen Rundfunk ABC in einer am Samstag ausgestrahlten Sendung. Unfähig zu segeln, driftete der Mann von Südafrika in Richtung Australien.

In einem Sturm habe sich sein kleiner Finger in einem Seil des Spinnakers verfangen. "Ich versuchte den Spinnaker zu retten, aber verlor ihn und mit ihm einen Teil meines Fingers", sagte der Schweizer. Bender wäre beinahe ohnmächtig geworden. An Bord habe er allerdings ein Lokalanästhetikum gehabt. Davon habe er ein oder zwei Flaschen auf die Wunde geschüttet und sich selbst operiert.

"Den Rest schnitt ich mit einer Schere ab", sagte er. An Land hätte er um Hilfe geschrien. Aber wenn einen niemand höre, mache das keinen Sinn, sagte er. "Ich fragte mich: Was mache ich hier? Ich könnte zuhause sein, eine Katze auf dem Schoss haben und einen Kaffee trinken."

Nach rund vier Tagen habe die Blutung aufgehört. In der Zwischenzeit sei das Boot abgetrieben. Weil er seine Hand nicht benutzen konnte, konnte er auch nicht Segel setzen. Dann seien weitere Probleme hinzugekommen: Der Mast sei fast runtergefallen, der Autopilot sei ausgefallen und die Batterie sei leer gewesen. Doch eine Infektion der Hand konnte Bender verhindern.

Am 24. Jänner kam Bender laut ABC in Bunbury, rund 200 Kilometer südlich von Perth, an Land. Er habe getan, was Segler tun würden: Er suchte den lokalen Segelklub auf. Dort traf der Schweizer auf einen Chirurgen. "Er sagte mir, ich habe einen guten Job gemacht", sagte Bender dem Radio- und Fernsehsender.

Bender hatte in der Nähe von Barcelona Segel gesetzt, um zur Osterinsel im Pazifik zu gelangen. Nun warte er in Bunbury, bis sein Segelboot repariert sei.

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