Haft für deutschen Lkw-Fahrer nach Unfalltod von Ex-Profi Rebellin
Der tödliche Unfall hatte sich bereits im November 2022 ereignet. Der Lkw-Fahrer stellte sich allerdings erst sieben Monate später den Behörden in Italien.
Rom – Ein nach dem tödlichen Verkehrsunfall von Radprofi Davide Rebellin angeklagter deutscher Lkw-Fahrer hat sich mit der italienischen Justiz auf eine Haftstrafe von drei Jahren und elf Monaten geeinigt. Die Verteidigung des 63-Jährigen forderte, dass der Mann die Haft unter Hausarrest absitzen darf. Eine Entscheidung wird das Gericht der norditalienischen Stadt Vicenza am 11. März treffen. Die Familie Rebellin war über eine Versicherung mit 825.000 Euro entschädigt worden.
Der Mann, Angestellter eines Unternehmens im Münsterland, hatte Rebellin am 30. November 2022 in der Gemeinde Montebello Vicentino in der Region Venetien mit seinem Fahrzeug gerammt und war weitergefahren. Er hatte sich sieben Monate später den Behörden gestellt.
Tötung im Straßenverkehr sowie unterlassene Hilfeleistung
Der Sportler, der kurz zuvor seine Profikarriere beendet hatte, war auf einer Trainingsfahrt unterwegs gewesen. Laut italienischen Polizeiangaben hätten Auswertungen von Überwachungskameras, Zeugenaussagen sowie gemeinsame Ermittlungen mit Behörden in Österreich, Slowenien und Deutschland ergeben, dass der Fernfahrer in den Unfall verwickelt war. Zudem wurde festgestellt, dass der Mann nach dem Unfall ausstieg, sich dem am Boden liegenden Rebellin näherte, dann aber wegfuhr. Ihm wird nun Tötung im Straßenverkehr sowie unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen.
Rebellin war ein Spezialist für Eintagesrennen und gewann 2004 innerhalb einer Woche die Klassiker Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich. 1996 hatte er zudem eine Etappe des Giro d'Italia für sich entschieden. Später schrieb er negative Schlagzeilen, als ihm Olympia-Silber 2008 in Peking wegen Dopings aberkannt wurde. (dpa, TT.com)