Herkunft von vegetarischen Produkten bleibt oft im Dunkeln
Wien – Vegetarische Produkte werden bei immer mehr Menschen beliebt. Doch woher stammen die Alternativen zu tierischen Produkten wie Fleisch und Milch – und sind diese Imitate immer so „grün“, wie sie sich geben? Diese Fragen warfen der Verein „Wirtschaften am Land“ und die Wiener Jungbauern auf und machten einen „Regionalitäts-Check“. 153 vegane Fleisch- und Milchimitate bei fünf verschiedenen Lebensmittelhändlern und Diskontern in Wien wurden auf Herkunft und Nachhaltigkeit untersucht. Das Ergebnis: Bei drei von vier (78 Prozent) überprüften Produkten sei die Herkunft der Rohstoffe nicht nachweisbar gewesen, teilte der gemeinnützige Verein mit. Er hat das Ziel, Organisationen im ländlichen Raum zu vernetzen.
„Die mangelnde Transparenz bei der Herkunft von veganen Fleisch- und Milchalternativen unterstreicht die dringende Notwendigkeit einer umfassenden Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln“, erklärten Robert Pichler, Obmann des Vereins Wirtschaften am Land, und die Jungbauern-Vertreterin und ÖVP-Bundesrätin Elisabeth Wolff.
Nur bei 3 % aller überprüften Produkte war das AMA-Biosiegel zu finden; 5 von 29 Bio-Produkten kamen nachweislich aus Österreich. 39 Prozent der Veggie-Produkte waren Eigenmarken.
Die Autoren wiesen darauf hin, dass viele vegane Fleisch- und Milchimitate hoch verarbeitete und industriell hergestellte Massenprodukte seien, die viele Zusatzstoffe enthalten können. Der Verein kritisierte zudem „Intransparenz und Konsumententäuschung des Handels bei veganen Alternativen, was den Klima- und Umweltschutz betrifft“. Der Regio-Check habe gezeigt, dass nur sehr wenige Produkte nachweislich mit österreichischen Rohstoffen hergestellt wurden.
Die Verwendung regionaler und heimischer Rohstoffe sei eine Win-win-Situation für alle Beteiligten, sagte Wolff. Und: „Wir fordern daher ein Bekenntnis zu Lebensmitteln aus Österreich und den Vorzug heimischer Rohstoffe, insbesondere bei Eigenmarkenprodukten des Lebensmitteleinzelhandels.“ (TT)