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Sturm-Jubel über historischen Aufstieg in Conference League

Sturm-Jubel in Bratislava
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Mit einem knappen Auswärtssieg in der Slowakei hat Sturm Graz einen gelungenen Europacup-Abend gefeiert und sich souverän einen Platz im Conference-League-Achtelfinale gesichert. Der Fußball-Vizemeister ließ am Donnerstag beim 1:0 gegen Slovan Bratislava nach dem 4:1 im Hinspiel nichts mehr anbrennen, dementsprechend ausgelassen jubelten die Steirer nach dem Schlusspfiff mit den mitgereisten Fans. "Es ist schon sehr historisch", sagte Sportdirektor Andreas Schicker zufrieden.

Erstmals seit 23 Jahren stehen die Grazer wieder in den Top 16 eines europäischen Bewerbs, erstmals seit 40 Jahren könnte nun der Aufstieg ins Viertelfinale gelingen. "Es macht mich unheimlich stolz für Sturm Graz, die Steiermark und Fußball-Österreich. Es ist wichtig, dass wir da dabei sind und Punkte sammeln", betonte Schicker. Der Achtelfinal-Einzug brachte Sturm eine Prämie in Höhe von 600.000 Euro, für Österreich gab es wertvolle Punkte in der UEFA-Fünfjahreswertung. Derzeit liegt Rot-Weiß-Rot auf Platz 13, knapp hinter der Schweiz und vor Dänemark, Norwegen und Israel.

Im Achtelfinale wartet nun der französische Spitzenclub LOSC Lille, in der Ligue 1 derzeit Tabellenvierter. Das Hinspiel wird am 7. März in Graz ausgetragen, wie Schicker nach der Auslosung am Freitag in Nyon bestätigte. Eine Woche später findet das Rückspiel im Norden Frankreichs statt. "Mit Lille treffen wir auf einen sehr guten Gegner. Sie haben ihre Gruppe souverän gewonnen und spielen in der Liga eine sehr gute Rolle", sagte Schicker. Bei einem Viertelfinal-Einzug würden die Grazer eine Prämie in Höhe von einer Million Euro kassieren.

Beim slowakischen Rekordmeister hielt die Mannschaft von Christian Ilzer in der ersten Hälfte aber nur mit Glück die Null, ehe nach dem Seitenwechsel durch Arsenal-Leihgabe Mika Biereth (52.) der erlösende Siegtreffer fiel. "Es ist ein netter Start für mich bei Sturm. Mich freut es wirklich für das Team, in der nächsten Runde zu stehen", sagte der 21-jährige Däne, der im Winter in die Steiermark gekommen war. Bereits im Zwischenrunden-Hinspiel hatte Biereth nach vier Minuten das 1:0 erzielt, insgesamt war es sein drittes Tor im fünften Spiel für Sturm.

"Meine ersten beiden Tore habe ich in Graz gegenüber der Fankurve geschossen, deswegen war es schön, mal vor den Fans zu feiern", sagte Biereth überglücklich. Auch sein Trainer war zufrieden. "Das waren enorm wichtige Tore. Er hatte auch noch eine Topchance auf das 2:0", erinnerte Ilzer. Der Coach freute sich über einen "großartigen Erfolg", auch wenn der Gesamtscore von 5:1 deutlicher ausgesehen habe, als es wirklich war. "Es war ein richtig schwieriges Spiel in der ersten Halbzeit. Dann waren wir besser und hatten mehr Ballbesitz", analysierte Ilzer.

Der Sturm-Coach freute sich über einen Auswärtssieg zu Null, der auch eine gewisse Entwicklung seiner Mannschaft auf europäischer Bühne erkennen ließ. "Auf rauer See entwickeln sich die Seemänner und nicht in ruhigen Gewässern. Das erleben wir in den internationalen Bewerben ständig. Da gibt es eine Entwicklung, die wir genommen haben", betonte Ilzer. Das sah auch Mittelfeld-Abräumer Jon Gorenc Stankovic so. "Es war nicht unser bestes Spiel. Aber wir haben gezeigt, obwohl wir nicht gut gespielt haben, dass wir gewinnen können."

Ein Lob für die Steirer gab es auch von Austro-Innenverteidiger Kevin Wimmer in Diensten des slowakischen Tabellenführers. "Sturm ist verdient weitergekommen. Sie haben über beide Spiele einen disziplinierten Job gemacht", sagte Wimmer. "Ich wünsche ihnen alles Gute für die kommenden Runden und hoffe aus österreichischer Sicht, dass sie so weit wie möglich kommen."

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