„Don"t wait – Warten Sie nicht"

Neue Empfehlungen: Darmkrebsvorsorge bereits ab 45

Medizinisches Modell eines Darms.
© Thomas Böhm

Krebshilfe und ÖGGH verweisen auf Wahlmöglichkeit zwischen Koloskopie und FIT-Stuhltest.

Wien – Die Österreichische Krebshilfe und die Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH) raten nun schon Frauen und Männer ab 45 Jahren zur Darmkrebsvorsorge. Neu ist zudem, dass wahlweise die Koloskopie (Darmspiegelung) oder der FIT-Stuhltest empfohlen wird, hieß es am Dienstag. Die Koloskopie ab 45 solle alle zehn Jahre absolviert werden, der FIT-Stuhltest für die gleiche Zielgruppe „zumindest alle zwei Jahre".

Krebshilfe und ÖGGH wiesen auf die unterschiedliche Zielsetzung der Methoden hin: Die Darmspiegelung sei eine Vorsorgemaßnahme, der Stuhltest diene der Früherkennung. „Die Darmspiegelung bietet den großen Vorteil, dass Polypen als mögliche Vorstufen rechtzeitig entfernt werden können und so die Entstehung von Darmkrebs verhindert werden kann," erläuterte ÖGGH-Präsident Peter Fickert. Krebshilfe-Präsident Paul Sevelda nannte sie den „Goldstandard in der Vermeidung von Darmkrebs". Die neue Generation der Stuhltests sei jedoch „ein gutes Angebot für all jene Menschen, die sich möglicherweise nicht zu einer Darmspiegelung entschließen können".

Altersstandardisierte Neuerkrankungen seien zuletzt um 20 Prozent und die Mortalität durch Dickdarmkarzinom um 30 Prozent gesunken. „Trotz dieser Erfolge ist das Dickdarmkarzinom immer noch die dritthäufigste Krebserkrankung bei Männern und Frauen", sagte Fickert. Der Slogan „Don"t wait – Warten Sie nicht" soll wieder zur Vorsorge aufrufen, richte sich aber „auch an die gesundheitspolitisch Verantwortlichen, das geplante Darmkrebs-Früherkennungsprogramm rasch und österreichweit einheitlich umzusetzen", so Sevelda.

Mehr Infos

Von Krebshilfe und ÖGGH empfohlene Stellen mit „Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge" findet man unter www.krebshilfe.net und www.oeggh.at.

(APA)