Gewalt gegen Frauen

Opferschutz soll an Innsbrucker Klinik ausgebaut werden

In Innsbruck demonstrierten TeilnehmerInnen der Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“.
© Falk

Innsbruck – An der Innsbrucker Klinik gibt es bereits ein Leitsystem für Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind. Heuer soll es ausgebaut und Mitte März Details dazu verkündet werden. Es ist ein Instrument, das ÖVP-Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele und SPÖ-Frauenlandesrätin Eva Pawlata vorantreiben wollen.

Lange waren sich Frauenpolitikerinnen uneinig, ob das vorhandene Angebot reicht oder nicht. Im Dezember hatte Pawlata bei „Tirol Live“ noch auf das bestehende Angebot an der Klinik verwiesen. Hier fehle zwar das Schild Gewaltambulanz, die MitarbeiterInnen an den Kliniken wüssten aber Bescheid und mit Gewaltopfern sehr gut umzugehen. Den Grünen war das hingegen zu wenig. Frauensprecherin Zeliha Arslan forderte ein flächendeckendes Angebot und bleibt dabei: „Es braucht eine echte Gewaltschutzambulanz.“

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Ebenfalls im Dezember hatte die Bundesregierung die Ausweitung der Gewaltschutzambulanzen in Wien, Niederösterreich, Burgenland, Stiermark und Kärnten angekündigt. Tirol ging leer aus.

Die Idee einer Gewaltschutzambulanz ist, dass Gewaltopfern ein niederschwelliger Zugang jeden Tag und rund um die Uhr geboten wird. Neben fachärztlicher und psychologischer Betreuung geht es auch um Beweissicherung. Gerichtsmediziner sollen für eine qualifizierte Beweissicherung sorgen. Die Verurteilungsrate bei Tätern liegt in Österreich bei nur sieben Prozent. Diese wollen sowohl die grüne Justizministerin Alma Zadić als auch die rote Frauenlandesrätin Pawlata heben.

In Innsbruck soll das bestehende Leitsystem an der Klinik ausgebaut werden. Es geht auch um die Beweissicherung.
Eva Pawlata (SPÖ-Frauenlandesrätin)

2024 sorgt für einen traurigen Rekord. Es wurden bereits sieben Femizide gezählt. Darunter auch jener Mord in Zell am Ziller. Ein 78-jähriger Österreicher dürfte seine 72-jährige, stark pflegebedürftige Frau ermordet haben. In Wien wurden zuletzt vier Frauen und ein Mädchen innerhalb von 24 Stunden getötet. Und wenige Tage später soll ein 93-Jähriger seine 84-jährige Partnerin in Eschenau in Niederösterreich erschossen haben.

Pawlata fordert einen bundesweiten Aktionsplan und den Einsatz eines Krisenstabes.

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