Gutachten angefordert

14-Jährige tot in Wiener Wohnung aufgefunden: Polizei geht nicht von Fremdverschulden aus

Die leblose 14-Jährige wurde in der Wohnung eines 26-Jährigen gefunden.
© GEORG HOCHMUTH

Am Dienstag fanden Polizeibeamte die Leiche eines 14-jährigen Mädchens in einer Wohnung in Wien. Wie das Mädchen zu Tode kam, ist bisher unklar. Eine Obduktion lieferte keine Hinweise auf ein Fremdverschulden.

Wien – Im Zusammenhang mit dem Tod einer 14-Jährigen, die am Dienstag gegen 11.30 Uhr leblos in der Wohnung eines 26-Jährigen in Wien-Simmering aufgefunden wurde, gehen die Behörden aktuell nicht von Fremdverschulden aus. Das bekräftigte die Staatsanwaltschaft am Mittwochabend. "Es gibt derzeit keine Hinweise auf ein Sexualdelikt und es gibt derzeit auch keine Hinweise auf ein Suchtmitteldelikt", sagte Behördensprecherin Nina Bussek der APA. Der Mann gelte nicht als Beschuldigter.

Zuvor hatte die Landespolizeidirektion erklärt, der 26-Jährige habe die Rettungskette in Gang gesetzt, weil die Jugendliche keine Lebenszeichen mehr zeigte. Die Rettungskräfte begannen demnach noch mit der Reanimation, konnten aber nichts mehr für das Mädchen tun. Das Landeskriminalamt ermittle wegen eines bedenklichen Todesfalls, sagte Polizeisprecherin Barbara Gass der APA. Wie Staatsanwaltschaft-Sprecherin Bussek erläuterte, hat ein Gerichtsmediziner bereits die Leiche begutachtet. Dabei hätten sich keinerlei Spuren einer Gewalteinwirkung am Körper der 14-Jährigen gezeigt. Ein toxikologisches Gutachten soll nun die genaue Todesursache klären.

Keine Ermittlungen gegen 26-Jährigen

"Der 26-Jährige wird nicht als Verdächtiger geführt. Es gibt keine Ermittlungen auf strafrechtlicher Basis", hatte zuvor schon Polizeisprecherin Gass klargestellt. Im Körper der jungen Frau seien bei der Totenbeschau jedoch Rückstände von Substanzen gefunden worden. "Wir wissen aber nicht, welche, und in welcher Konzentration", erläuterte Gass. Das toxikologische Gutachten soll klären, ob der Tod des Teenagers mit diesen Substanzen in irgendeinem Zusammenhang steht. Woher sie diese allenfalls bezogen hat, ist unklar. Wie die Staatsanwaltschaft betonte, gibt es gegenwärtig keinen Anhaltspunkt dafür, dass der 26-Jährige damit in Verbindung zu bringen wäre.

Der 26-Jährige wurde bereits durch die Ermittler befragt. Mit Details zu den Aussagen des Mannes hielt sich die Polizei jedoch bedeckt. Medienberichte, wonach der Mann der Toten Drogen gegeben haben soll, wollte die Landespolizeidirektion am Mittwoch nicht kommentieren. Auch Details zum Verhältnis der beiden zueinander wurden nicht genannt.

Gegenüber der Online-Plattform MeinBezirk.at, die ihren Angaben zufolge mit dem 26-Jährigen am Mittwochnachmittag vor seiner Wohnhaus-Anlage gesprochen hatte, berichtete der Mann, er habe die 14-Jährige erst "drei bis vier Tage" gekannt. Sie hätte ihn auf der Straße angesprochen, ob er Drogen bei sich habe. In der Nacht auf Dienstag habe ihn die Jugendliche gegen 1.00 Uhr angerufen und sei bei ihm vor der Tür gestanden. Die Jugendliche soll zu diesem Zeitpunkt den Angaben des 26-Jährigen zufolge berauscht gewesen sein. (APA)

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