Kommissar Kater: Katharina Mückstein feiert „Tatort“-Premiere
In Katharina Mücksteins erstem „Tatort“ darf Eisner feiern – und ist dann verdächtig.
Innsbruck – Ein Kater ist kein guter Begleiter. Und an einem unübersichtlichen Arbeitstag schon gar nicht. Zu dieser tiefen Einsicht lässt Regisseurin Katharina Mückstein in ihrem „Tatort“-Debüt den von Harald Krassnitzer gespielten Moriz Eisner finden. „Dein Verlust“ heißt der neue „Tatort“ aus Österreich. Am Sonntag läuft er auf ORF 2 und in der ARD. Und Eisner hat einen Filmriss. Weil er gefeiert hat. 60 ist er geworden. Seine Tochter (Tanja Raunig) findet ihn auf dem Boden. Dann beginnt der eigentliche Fall.
Er führt ins Nachtleben. Eisners Schädel brummt. „Irgendetwas stimmt ned mit mir“, sagt er. Und irgendwie hängt dieses Irgendwas wohl mit dem Mord zusammen, der aufgeklärt werden will. Eisner jedenfalls ist verdächtig. Auch Bibi Fellner (Adele Neuhauser) war schon besser drauf. Das ganze Durcheinander kann schnell „saublöd“ ausschauen, sagt Oberst Rauter (Hubsi Kramar).
Der Film selbst tut es nicht. Mückstein kleidet die Katerstimmung in blasse Farben. „Dein Verlust“ ist kein ganz typischer „Tatort“, aber auch kein experimenteller Ausreißer. Grundsätzlich gilt: Wenn Eisner und Fellner im eigenen Umfeld – oder in der eigenen Psyche – ermitteln, wird’s spannend. Auch wenn man aus dem Drehbuch von Thomas Christian Eichtinger und Samuel Sultschik nicht immer schlau wird.
„Dein Verlust“ ist Katharina Mücksteins erster „Tatort“. Aber Krimierfahrung hat sie, drei Folgen „Blind ermittelt“ hat sie in den vergangenen Jahren gedreht. Für Aufsehen sorgte die Regisseurin zuletzt durch ihren Einsatz gegen (Macht-)Missbrauch in der österreichischen Filmszene. Auch in der NDR-Doku „Gegen das Schweigen“, die Übergriffsvorwürfe gegen die Regisseure Julian Pölsler und Paulus Manker öffentlich machte, kam sie zu Wort.
In ihrem „Tatort“-Erstling zeigt die Regisseurin nun erneut ihr filmhandwerkliches Geschick. (TT, APA)
Im TV
Tatort: Dein Verlust. Sonntag, 10. März, 20.15 Uhr, ORF2 und ARD.