113. Frauentag mit Rufen nach mehr Chancengleichheit
Bereits zum 113. Mal wird am Freitag der internationale Frauentag begangen. Von zahlreichen Seiten wird zu diesem Anlass auch heuer wieder auf die nach wie vor bestehende Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern aufmerksam gemacht. Neben Rufen nach Lohngerechtigkeit, dem Ausbau des Kinderbetreuungsangebots und einer fairen Aufteilung der Sorgearbeit in der Familie zwischen Männern und Frauen ist auch Gewaltschutz für Frauen ein großes Thema.
Bereits im Vorfeld haben zahlreiche politische Parteien und gesellschaftliche Organisationen diese Woche ihre frauenpolitischen Anliegen kundgetan. Auch am Frauentag selbst gibt es mehrere Veranstaltungen und Aktionen. Vizekanzler Werner Kogler nimmt in der Früh gemeinsam mit der Grünen Klubchefin Sigrid Mauer und der EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling an einer Verteilaktion der Grünen Frauen in Wien-Mitte teil. Die NEOS laden zu einem "Frauenfrühstück" mit Klubobfrau Beate Meinl-Reisinger im Parlament. Gleichzeitig will die Junge Generation der SPÖ Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) mit einer mutmaßlich laute Aktion vor dem Bundeskanzleramt "aus ihrem politischen Tiefschlaf" wecken. Raab selbst nimmt am Nachmittag an einer Podiumsdiskussion im Parlament zum Thema Gleichstellung teil.
Die Einrichtung des Internationale Frauentags geht laut den Vereinten Nationen auf einen Streik von Textilarbeiterinnen 1908 in den USA zurück, bei dem Frauen in New York gegen die schlechten Arbeitsbedingungen protestiert haben. Daraus resultierend fand 1909 in den USA der erste Nationale Frauentag statt. Auf der Zweiten Internationalen Konferenz der Sozialistischen Frauen, die 1910 in Kopenhagen abgehalten wurde, schlug Frauenrechtlerin Clara Zetkin einen jährlichen Weltfrauentag vor. Bereits 1911 wurde in Österreich-Ungarn, Deutschland, der Schweiz und Dänemark erstmals der Internationale Frauentag mit Demonstrationen begangen. 1975 wurde er schließlich von der UNO als Gedenktag anerkannt.