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Markus Hörmann: „Vertrauen war immer meine Motivation“

Markus Hörmann, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Tirol.
© Die Fotografen

Nach 35 Jahren in der Volksbank Tirol, davon 30 Jahre im Vorstand, wird Markus Hörmann sein Mandat als Vorstandsvorsitzender Ende 2024 nicht verlängern. Das kommt für viele überraschend, ist für Markus Hörmann selbst aber der ideale Zeitpunkt, wie er im Interview verrät.

Herr Hörmann, Sie haben die Volksbank Tirol über 30 Jahre mit Ihren Vorstandskollegen erfolgreich geführt und zu einem der stärksten Kreditinstitute in Österreich gemacht. Was hat Sie zu diesem, doch für viele überraschenden, Schritt bewogen?

Hörmann: Ich habe den Entschluss, mich als Vorstand 2024 zurückzuziehen, eigentlich bereits vor vielen Jahren getroffen. Lassen Sie mich das erklären:

Das Geschäftsmodell der Volksbank Tirol hat sich über viele Jahrzehnte bewährt. Sie ist eine Regionalbank und kein Global Player. Wir betreiben das traditionelle Bankgeschäft mit Einlagen und Krediten, Entscheidungen fallen vor Ort und im Interesse der Region. Eine faire, kompetente Beratung und ein sorgsamer Umgang mit den anvertrauten Geldern sind prägende Merkmale der Volksbank Tirol. Zwar hat die Subprime-Krise die österreichischen Volksbanken in den Jahren 2008 bis 2011 vor große Herausforderungen gestellt. Aber mit einer klaren Strategie und engem Zusammenrücken im Volksbankenverbund gelang es uns, diese zu meistern. Im Strategiekonzept wurden damals über Jahre sehr konkrete Maßnahmen definiert, mit denen es gelingen sollte, die gesetzten Ziele bis 2023 zu erreichen. Und bereits damals habe ich mir gedacht: 2023 werde ich 60 Jahre alt sein und die Bank auf Wachstumskurs - ein idealer Zeitpunkt für meine Nachfolge.

Die Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender ist sicherlich auch aufreibend. Was war Ihr persönlicher Antrieb, um jeden Tag die Dinge voranzubringen?

Hörmann: Ich habe immer das Vertrauen des Aufsichtsrates genossen, das meiner Vorstandskolleg:innen, der Kund:innen und das Vertrauen meiner Mitarbeiter:innen. Das motiviert, bringt aber auch eine große Verantwortung mit sich. Die Mitarbeiter:innen der Volksbank Tirol zeichnen sich durch hohe Leistungsbereitschaft, Durchhaltevermögen und Loyalität aus. Sie sind maßgeblich für den Erfolgskurs der Volksbank Tirol verantwortlich. Ich bin dankbar für die Menschen, die mich in den vergangenen 30 Jahren auf dem gemeinsamen Weg begleitet haben, für ihr Vertrauen und für die Freude, die wir dabei hatten.

Hatten Sie denn jemals den Gedanken, die Volksbank Tirol zu verlassen und sich anderen Herausforderungen zu stellen?

Hörmann: Das kann ich mit einem klaren Nein beantworten. In meiner Jugend wollte ich Volkswirt oder Mediziner werden. Ich habe mich dann für die Wirtschaft entschieden. Später, nach Abschluss meines Studiums, spielte ich mit dem Gedanken als Investmentbanker in die Finanzmetropole London zu gehen, doch die Volksbank hat mich damals schon überzeugt. Es gab über die Jahre auch das eine oder andere Angebot von einem Mitbewerber, aber ich habe immer dankend abgelehnt: Mit keinem anderen Unternehmen hätte ich das gemeinsame Werteverständnis von Regionalität, Vertrauen, Nähe und Gesundheit teilen können wie mit der Volksbank Tirol.

Auf welchen Aspekt Ihrer Karriere sind Sie besonders stolz?

Hörmann: Das ist zum einen das Thema Gesundheit, das mich nie richtig losgelassen hat. Es war immer schon ein wichtiger Bestandteil meiner Tätigkeit. Die Gesundheit der Mitarbeiter:innen der Volksbank Tirol liegt mir sehr am Herzen und ist schon seit über 20 Jahren fest in der Unternehmenskultur verankert. So wurde bereits damals „Volksbank Fit“ ins Leben gerufen, ein umfassendes Gesundheits- und Fitnessprogramm für alle Mitarbeiter:innen der Volksbank Tirol, das jährlich neu zusammengestellt wird. Und seit über 15 Jahren gibt es in der Hauptgeschäftsstelle in Innsbruck das Wohlfühlzentrum VITAREAL mit den Personal Coaches Andrea und Gerhard Außerlechner.

Zum anderen ist es die erfolgreiche Zusammenarbeit mit unserer Fondspartnerin Union Investment, die ich 2015 gemeinsam mit dem CEO der großen deutschen Fondsgesellschaft, Hans-Joachim Reinke, initiiert habe. Durch das breit gestreute Produktangebot über alle Anlageklassen und Renditequellen hinweg können die Volksbanken seit 2016 den Wünschen ihrer Kund:innen noch besser entsprechen. Und das mit großem Erfolg: Seit Beginn der Kooperation haben sich sowohl die Anzahl der Depotpositionen als auch der Kurswert verdreifacht.

Wie wird es zukünftig in der Volksbank weitergehen?

Hörmann: Ich werde bis zum 31. Dezember 2024 als Vorstandsvorsitzender für eine geordnete Übergabe tätig sein - die Stelle für den Vorstand Marktfolge ist bereits ausgeschrieben. Der Volksbank Tirol bleibe ich aber weiterhin verbunden: Ich werde der Bank als Holding-Vorstand erhalten bleiben und mich noch einigen Herzensprojekten widmen, wie beispielsweise der betrieblichen Gesundheitsförderung in der Volksbank Tirol und einem Wettbewerb für Jugendliche in den Regionen.

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